Lehrmethodik
In der Lehrveranstaltung unterziehen wir die Aufsätze in Form von Textreferaten einem „close reading“ und versuchen, die hochkomplexen und herausfordernden Argumentationslinien zu verstehen.
Inhalt/e
Die amerikanische Philosophin Donna Haraway (geb 1944) ist eine der wichtigsten Denkerinnen der Gegenwart. Ihre Bücher im Spannungsfeld zwischen Feminismus und Postmodernismus, Wissenschaftstheorie und Kritik der Anthropozentrismus gehören zu den originellsten - und streckenweise enigmatischsten - Ansätzen des aktuellen Denkens. Ihr unkonventionelles Denken versucht neue Perspektiven auf unsere Subjektkonstruktionen, unsere gesellschaftliche Organisationsformen und unser Verhältnis zu Tieren, Pflanzen und Maschinen. Sie lehrte an der Johns Hopkins University und der University of California „Geschichte des Bewusstseins“ und wurde 2019 in die British Academy gewählt.In origineller Anwendung des Poststrukturalimsus diskutiert Haraway Macht und Lust und stellt die tradierten Dichotomien Mann/Frau, Mensch/Maschine, Physischem /Metaphysischem sowie die starre Grenzziehung zwischen den Spezies in Frage.In ihren unter dem Titel „Monströse Versprechen“ zusammengefassten Aufsätzen versammelt sie wirkmächtige Arbeiten im Schnittfeld aus Erkenntniskritik, Cultural Studies, politischer Theorie und Biowissenschaft. Subversiv versucht sie, Grenzlinien des Alltags neu zu ziehen. Aufgrund ihres Einflusses auf die Künste und das Theater wurde Haraway 2021 vom Kunstmagazin „Monopol“ zur aktuell wichtigsten Person in der Kunstwelt ernannt - obwohl sie selbst keine Künstlerin, sondern Theoretikerin ist.
Literatur
Donna Haraway: Monströse Versprechen. Gender und Technologie-Essays.