Das Seminar bietet eine Einführung in und einen Überblick des Feldes "Politische Kulturforschung". Mit diesem Rüstzeug diskutieren wir aktuelle Kontroversen zur Ausgestaltung und zur Gefährdung demokratischer politischer Systeme.

Aufbereitung und Präsentation der Themen durch den Seminarleiter und die Studierenden. Kontoverse Diskussion der aufgestellten Thesen.

Das Thema "Politische Kulturforschung" bezieht sich nicht auf die Hochkultur und auch nicht auf den Umgang von Volksvertreter:innen miteinander. Diese Forschungsrichtung untersucht vielmehr die subjektiven Dimension von Politik. Dabei geht es um die Entstehung und Entwicklung (politischer) Wert- und Normensysteme und um ihre Wechselwirkungen mit den jeweiligen institutionellen Kontexten. In vergleichender Perspektive erklärt die politische Kulturforschung Einstellungen der Bürger:innen zu Staat und zur Demokratie, zum politischen System und, letztlich, zueinander. Historische und gegenwärtige Unterschiede zwischen Gruppen von Bürger:innen oder zwischen Staaten helfen dabei, die Qualität oder auch die Bedrohung (demokratischer) politischer Systeme besser zu verstehen.Deshalb behandeln wir die politische Kulturforschung aus gleichermaßen aus historischer, politikwissenschaftlicher und soziologischer Perspektive. Wir behandeln die Grundlegung der empirisch-systematischen Forschung (Almond und Verba), diskutieren ihre soziologische Einbettung (Easton und Lipset) und ihre historische und symbolische Bedeutung. Auf dieser Grundlage greifen wir einige aktuellere Debatten auf und diskutieren Beiträge zum "Social Capital" (Putnam) und zum Wertewandel (Inglehart). Wir greifen auch sehr heikle Thesen auf zum "Clash of Civilizations" (Huntington) oder zur Rolle der "westlichen Kultur" (Schlesinger).

Die Lehrveranstaltung setzt keine inhaltliche oder methodische Vorkenntnise voraus. Alle Inhalte werden in der Lehrveranstaltung vermittelt. Die Veranstaltung ist auch für das Masterstudium geöffnet.

Es gibt keine curricularen Anmeldevoraussetzungen. Die Absolvierung der STEOP und des Methodenkurses wird empfohlen.

Regelmäßige, aktive Teilnahme an den Seminarsitzungen; Präsentation eines der Seminarthemen; schriftliche Seminararbeit im Umfang von 10-15 Seiten.

Seminarthemen lt. Seminarplan; Vertiefung eines Seminarthemas durch eine mündliche Präsentation und eine schriftliche Seminararbeit.

Notwendige Bedingung für den erfolgreichen Abschluss ist die Erfüllung aller o.g. Teilleistungen: regelmäßige, aktive Teilnahme, mündliche Präsentation und schriftliche Seminararbeit. Die Beurteilung orientiert sich an formalen und inhaltlichen Aspekten.