Intendierte Lernergebnisse
- kritisches Herangehen an Medientexte- Aneignung und Stärkung von Medienkompetenz- Stärkung des Bewusstseins, dass Medien gewisse Perspektiven auf die Welt bevorzugen- die Fähigkeit zu entwickeln, Frames zu erkennen, zu hinterfragen und Alternativen zu denken
Lehrmethodik inkl. Einsatz von eLearning-Tools
- theoretischer Input- Diskussionen - Videos- Lese- und Analyseaufgaben- Forschungspräsentationen und Forschungsportfolio
Inhalt/e
Die Aufgabe von Nachrichtenmedien wird generell darin gesehen, dass sie – innerhalb gewisser von ihrer politischen Ausrichtung vorgegebenen Grenzen – Fakten wiedergeben, um es so der Leserschaft zu ermöglichen, sich ein Bild und eine Meinung von wichtigen Ereignissen auf der Welt zu bilden. Dies ist besonders im Kontext von Krieg, Konflikten und Krisen wichtig, wo politische Akteure oft versuchen, die Unsicherheit der Bevölkerung zu ihrem eigenen Vorteil zu nutzen. Jedoch sind Medien, genauso wie jede Art von Kommunikation, der Subjektivität der Journalisten unterworfen, und diese wiederum der Subjektivität ihrer Nachrichtenquellen. Dementsprechend werden in den Nachrichten gewisse Vorkommnisse, sowie gewisse Aspekte davon, hervorgehoben, während andere Vorkommnisse und Begebenheiten in den Hintergrund gedrängt oder ignoriert werden. Medien betreiben also ein „Agenda-Setting“, d.h. sie zeigen uns, was wir als wichtig wahrnehmen sollen, und darüber hinaus geben sie durch sogenanntes „Framing“ auch vor, wie wir darüber denken sollen. Zum Beispiel können Medien das Thema Flüchtlinge intensiv behandeln (Agenda Setting), um dann darüber als ein Sicherheitsproblem zu berichten (Framing), anstatt es z.B. aus der humanitären Perspektive zu diskutieren. Die Analyse von Frames im Nachrichtendiskurs ist ein wichtiges Feld in der kritischen Textanalyse und basiert auf einer starken theoretischen Grundlage, die Nachrichtentexte nicht nur nach strukturellen Hinweisen auf Frames durchsucht, sondern auch nach sprachlichen Hinweisen wie Metaphern, Wortwahl oder Catchphrases, welche einen Frame explizit oder implizit hervorrufen, sowie nach sogenannten reasoning devices, welche gewisse Argumentationslinien und Kausalzusammenhänge vorgeben können. In diesem Kurs widmen wir uns deshalb der Analyse von Mediendiskurs von Krisen und Konflikten unter Zuhilfenahme linguistischer Konzepte wie Spinning, Beschreibung der Textpopulation, Argumentationsstrategien oder Modalität und versuchen, den Diskurs verschiedener Kriege in einen breiteren sozialen, kulturellen und politischen Kontext zu setzen, da er letztendlich ein Produkt dessen ist und immer gewisse Perspektiven bevorzugt, während er andere ausblendet. Unser Ziel ist es, Frames zu erkennen zu lernen, und dabei vor allem ein Augenmerk darauf zu legen, was durch die dominanten Frames verborgen wird und somit zu erkunden, inwieweit Medien ihre Rolle als Kritiker der Macht wahrnehmen.
Erwartete Vorkenntnisse
Grundkenntnisse linguistischer KonzepteInteresse an Medien und Krisenberichterstattung
Literatur
wird im Kurs bekanntgegeben