Intendierte Lernergebnisse
Wie den Holocaust erzählen? Wie ihn ausstellen? Wie kann Erinnerung überhaupt museal vermittelt werden? Wie Erinnerungskultur(en) kritisch reflektieren? Diese Fragen stehen im Zentrum unserer Lehrveranstaltung. Studierende lernen zu analysieren, wie unterschiedliche Ausstellungen und erinnerungskulturelle Bearbeitungen mit dem Thema Holocaust arbeiten und wie sie durch Erzählungen, Objekte und Biographien eine nicht nur faktenbasierte, sondern auch emotionale Geschichtserzählung gestalten.
Lehrmethodik
Vortrag der LV-Leiterinnen, Präsentationen, Diskussion im Plenum und in Kleingruppen, Besuch von Gedenkstätten, Museen, Wahrnehmungsspaziergänge im öffentlichen Raum; evtl. Vortrag von Gästen in der LV
Inhalt/e
Im Oktober 2021 wurde im Staatlichen Museum Auschwitz Birkenau die neue österreichische Ausstellung Entfernung. Österreich und Auschwitz im ehemaligen Häftlingsblock 17 nach mehrjähriger Vorbereitungszeit eröffnet. Mit dieser neuen Ausstellung verabschiedete sich Österreich am historischen Ort vom Mythos des "Ersten Opfers" und thematisiert auch die Täter:innenschaft von Österreichern und Österreicherinnen im KZ Auschwitz Birkenau.Die Lehrveranstaltung nimmt diese neue österreichische Länderausstellung in der Gedenkstätte Auschwitz Birkenau zum Anlass, sich gegenwärtigen kuratorischen Praktiken zu Nationalsozialismus und Holocaust mit einem ausstellungsanalytischen Blick zu widmen. Wie wird der Holocaust im Staatlichen Museum Auschwitz Birkenau vermittelt? Wie wird in einzelnen Länderausstellungen erinnert bzw. wie wird Erinnerung aktiviert? Mit welchen Ausstellungsweisen arbeiten die Ausstellungen? Wie funktionieren Erzählungen, Objekte, Biographien für eine nicht nur faktenbasierte, sondern auch emotionale Geschichtserzählung? In welcher Beziehung stehen Täter:innen- und Opferperspektiven? Und welche Rolle kommt unserem individuellen Wissen in der Rezeption der Ausstellungen zu?Diesen und ähnlichen museologischen Fragen geht die Lehrveranstaltung im Rahmen der Exkursion nach Krakau und Oświęcim nach. Die Teilnehmer:innen üben kritische Auseinandersetzung mit Erinnerung und gegenwärtigen Ausstellungs- und Erinnerungspraktiken.Die LV gliedert sich in vorbereitende Sitzungen, die verpflichtende Exkursion nach Krakau und zur KZ-Gedenkstätte Auschwitz vom 21. bis 25.10.2024 und nachfolgende Sitzungen inkl. einer Blocksitzung im Jänner, in denen wir die Inhalte der Exkursion analytisch kontextualisieren. Studierende, die sich für diese LV interessieren, werden gebeten, sich frühzeitig an die LV-Leiterinnen zu wenden, damit die Exkursion geplant werden kann. In Krakau und Oświęcim ist eine begrenzte Zahl von Mehrbettzimmern reserviert; falls die Zahl der Mitreisenden die Zahl der reservierten Betten übersteigt, müssen darüber hinausgehende Unterkünfte selbst organisiert werden. Das gilt auch für Sonderwünsche wie Einzelzimmer. First come, first serve!Für die Exkursion fallen an: Reisekosten, Kosten für Übernachtung, Verpflegung, evt. Eintrittsgebühren. Fahrt- und Unterbringungskosten können von Seiten der Universität bezuschusst, aber nicht im vollen Umfang übernommen werden. Details werden in der Lehrveranstaltung besprochen.
Erwartete Vorkenntnisse
Englische SprachkenntnisseLink auf weitere Informationenhttps://www.auschwitz.org/en/german/