Intendierte Lernergebnisse
Einführung in die „Border Studies“, Erwerb von Kompetenzen für die Anwendung auf aktuelle politische Prozesse sowie deren Analyse und kritische Evaluierung aus kulturwissenschaftlichem Blickwinkel.
Lehrmethodik
Vortrag durch die Dozentin, Referate, Diskussion in Kleingruppen und Plenum
Inhalt/e
Das Phänomen Grenze hat seit Beginn der Neunzigerjahre eine erstaunliche Konjunktur erfahren. Der Fall des Eisernen Vorhangs und die gleichzeitige „Erfindung“ der Globalisierung, die Zunahme grenzüberschreitenden Verkehrs in Form von Waren, Personen, Kapital und Informationen sowie der Beitritt postsozialistischer Staaten zur Europäischen Union haben Grenzen und ihre Bedeutung für kollektive Identitätsprozesse vermehrt in den Mittelpunkt des Interesses rücken lassen. Der sich verändernde Charakter von Grenzen nicht allein innerhalb Europas hat gezeigt, dass hier in der Tat etwas in Bewegung ist, das gemeinhin als staatszentriert, festgelegt und kaum veränderbar lediglich registriert wurde. Dabei wird durch Grenzziehungen zwischen dem Eigenen und dem Fremden Differenz geschaffen, Unterscheidungen werden getroffen. Grenzen sind aber nicht nur Barrieren, sondern stellen Verbindungen her. Grenzen sind deshalb untrennbar mit kollektiven Identitäten verbunden.Die Lehrveranstaltung gibt eine Einführung in Literatur und Forschung des interdisziplinären Feldes der „Border Studies“. Welche Bedeutung haben kulturelle, soziale, politische und ökonomische Grenzen für transnationale kulturelle Prozesse? Und, anders gefragt, welche Rolle spielt Kultur für die Konstitution von Grenzen?
Literatur
Wilson, Thomas M. und Hastings Donnan (Hg.) (2012): A Companion to Border Studies. Oxford: Wiley-Blackwell.Gerst, Dominik, Maria Klessmann und Hannes Krämer (Hg.) (2021): Grenzforschung: Handbuch Für Wissenschaft Und Studium. Nomos. https://www.nomos-elibrary.de/index.php?doi=10.5771/9783845295305