Intendierte Lernergebnisse
Die Absolvent_innen kennen die Grundlagen der Theoriebildung zum Spannungsfeld Psyche-Soma und Polis aus interdisziplinärer Perspektive (Philosophie und Psychoanalyse), die zentralen Begriffe und Autor_innen, die im Seminar eingehend durchgenommen werden.
Lehrmethodik
Eingangs Theorie-Vermittlung, close reading, Diskussion, Präsentation von Seminararbeitsentwürfen
Inhalt/e
An der Schnittstelle von Einzelnem (Psyche-Soma, Individuum) und Gesellschaft bzw. Polis (Gemeinwesen) steht die "Sozialisation". Doch was bedeutet das genau? Was sind die philosophischen Grundbegriffe, die hierfür relevant sind? Wie haben diese die psychoanalytischen und sozialpsychologischen Sozialisationstheorien bereichert und wie wird dieses Feld im Rahmen der "Politischen Philosophie" (Philosophie der Politik) kritisch rezipiert? Diesen Fragen gehen wir in dem Seminar mit Hilfe von Freud, Aulagnier und Castoriadis, teilweise auch von Lacan und Lévi-Strauss nach. Dabei werden auch Fragen nach der Angst im Kollektiv, nach der Leugnung im politischen Kontext sowie nach den psychischen Wurzeln von Autonomie und Heteronomie sowie von Sorge umeinander und Grausamkeit diskutiert, was sowohl die politischen als auch die ethischen Dimensionen des Themas eröffnet.
Erwartete Vorkenntnisse
Ideal wären Kenntnisse über die kulturtheoretischen Schriften Freuds (Das Ungehagen in der Kultur, Der Mann Moses..., Totem und Tabu, Warum Krieg, Zukunft einer Illusion)
Curriculare Anmeldevoraussetzungen
ein absolviertes Proseminar
Literatur
Freud, die kulturtheoretischen Schriften (Gesammelte Werke oder Studienausgabe, die aber nicht alles enthält)Aulagnier, Castoriadis, Lacan (wird im Moodle bekannt gegeben bzw. hochgeladen)Für die wiss. Arbeit:U. Eco, Wie man eine wissenschaftliche Abschlussarbeit schreibt, 14. Aufl., Wien 2020