Intendierte Lernergebnisse
Die Lehrveranstaltung zielt zunächst darauf, aktuelle politische, ökonomische und gesellschaftliche Transformationsprozesse, deren Verknüpfungen und deren inhärente Geschlechtlichkeit im globalen Kontext deutlich zu machen, um Mechanismen der Reproduktion von Geschlechterhierarchien und damit einhergehender Exklusion in Nord und Süd zu untersuchen. Die Studierenden sollen damit nicht nur entsprechendes Basiswissen erwerben, sondern auch für oft verdeckte Geschlechteraspekte gesellschaftlicher Problemstellungen, für Formen gesellschaftlichen Ausschlusses und dessen Herstellung sowie generell für die Formierung von Geschlecht sensibilisiert werden. Mit der Lehrveranstaltung verbindet sich letztlich das Ziel, die eigenständige Auseinandersetzung der Studierenden mit aktuellen politökonomischen Entwicklungen in ihrem (Geschlechter-)Kontext zu fördern, um damit ihre Kritikfähigkeit gegenüber gesellschaftlichen Prozessen und ihr Verständnis von persönlichen Lebensrealitäten als politisch verfasste zu stärken.
Lehrmethodik
Die Lehrveranstaltung ist als Literaturseminar konzipiert, die gemeinsame Analyse von Texten, deren Diskussion und Bearbeitung in Kleingruppen, Kurzpräsentationen der Gruppenarbeiten sowie Plenardiskussionen stehen hierbei im Mittelpunkt.
Inhalt/e
Im Fokus der Lehrveranstaltung stehen Prozesse der Globalisierung und die mit diesen einhergehende Transformation von Geschlechterverhältnissen. Die LV widmet sich zunächst der Restrukturierung der Relation von globalem Norden und globalem Süden seit den 1970er Jahren, indem sie grundlegende Zusammenhänge von Kolonialismus, Neoliberalismus und Globalisierung thematisiert. In weiterer Folge stehen, fokussiert auf Geschlechterverhältnisse, Strukturen globaler geschlechtlicher Arbeitsteilung, mit dieser verbundener Migration und deren Implikationen in Nord und Süd zur Diskussion. Darüber hinaus stellt die Analyse des globalen politökonomischen Institutionengefüges von Weltbank (WB), Internationalem Währungsfonds (IWF) und Welthandelsorganisation (WTO) und seiner geschlechtsspezifischen Dimensionen, aber auch die – vor allem von BRICS (Brasilien, Russland, Indien, China, Südafrika) forcierte –Entwicklung alternativer Institutionen einen Schwerpunkt des Seminars dar. Den Abschluss der LV bildet die Thematisierung von feministischen Alternativen zur gegenwärtigen globalen politökonomischen Ordnung.
Literatur
Wichterich, Christa (2003): Femme global. Globalisierung ist nicht geschlechtsneutral, Hamburg, 9-42.Weitere Literatur wird im Zuge der LV bekanntgegeben.