Intendierte Lernergebnisse
Die LV zielt darauf, zentrale Konstitutionsbedingungen von Geschlecht zu verdeutlichen und damit Geschlechterverhältnisse als gesellschaftliche Macht- und Herrschaftsverhältnisse zu fassen. Die Studierenden sollen im Zuge der LV grundlegende Zusammenhänge von Sozialisation, Politik, Ökonomie und Wissen/Wissenschaft im Hinblick auf Geschlechterverhältnisse begreifen lernen. Dabei sollen die Studierenden zu kritischer Auseinandersetzung mit politischen und ökonomischen Fragestellungen im erziehungswissenschaftlichen Kontext angeregt werden.
Lehrmethodik
Im ersten Teil der Lehrveranstaltung werden zunächst in Arbeitsgruppen (mit Kurzpräsentationen) und schließlich im Plenum Konstruktionsprozesse von Geschlecht diskutiert, auf deren Basis im zweiten Teil des Seminars – ausgehend von Textlektüre und deren gemeinsame Reflexion in Arbeitsgruppen – thematische Vertiefungen im Hinblick auf Geschlechterverhältnisse in Ökonomie und Politik erfolgen.
Inhalt/e
„Man ist nicht als Frau geboren, man wird es.“ – Lange vor Judith Butlers „Gender Troubles“ (1990) verwies Simone de Beauvoir (1949) (und vor ihr viele andere) darauf, dass Geschlecht keine „natürliche“ Kategorie darstellt, sondern vergeschlechtlichte Subjekte gebildet, Geschlechter gemacht werden. Binär-hierarchische Geschlechter-Differenzierung durchzieht bis heute alle gesellschaftlichen Bereiche, sie bestimmt Sozialisation und Lebenswelt, Ökonomie und Politik, Kultur und Wissenschaft. Das Seminar problematisiert einige zentrale Dimensionen der Formierung von Geschlechtern und verdeutlicht damit die grundlegende geschlechtliche Struktur gesellschaftlicher Machtverhältnisse, die insbesondere im Kontext von Ökonomie und Politik beleuchtet werden.
Curriculare Anmeldevoraussetzungen
keine
Literatur
Wetterer, Angelika (2008): Konstruktion von Geschlecht: Reproduktionsweisen der Zweigeschlechtlichkeit, in: Becker, Ruth/ Kortendiek, Beate (Hg.): Handbuch Frauen- und Geschlechterforschung. Theorie, Methoden, Empirie, Wiesbaden, S. 126-136 (https://doi.org/10.1007/978-3-531-91972-0_16).Michalitsch, Gabriele (2012): Geschlechter regieren – Geschlechter reproduzieren. Arbeit, Ökonomie und ihre Krisen, in: Kubicek, Bettina/Miglbauer, Marlene/Muckenhuber, Johanna/Schwarz, Claudia (Hg.): Arbeitswelten im Wandel. Interdisziplinäre Perspektiven der Arbeitsforschung, Wien, S. 45-62.Cyba, Eva (2008): Patriarchat: Wandel und Aktualität. In: Becker, Ruth/Kortendiek, Beate (Hg.) Handbuch Frauen- und Geschlechterforschung. Theorie, Methoden, Empirie, Wiesbaden, S. 17-22 (https://doi.org/10.1007/978-3-531-91972-0_1)Lenz, Ilse (2017): Feminismus: Denkweisen, Differenzen, Debatten, in: Kortendiek, Beate/Riegraf, Birgit/Sabisch, Katja (Hg.): Handbuch Interdisziplinäre Geschlechterforschung, Wiesbaden, S. 1-11 (https://link.springer.com/referenceworkentry/10.1007/978-3-658-12500-4_18-1).