Intendierte Lernergebnisse
Lehrziele sind folgende:Das koloniale und moderne Erbe von westlicher Wissenschaft analysierenRassismus, Ethnozentrismus, Heteronormativität und Heterosexualität und andere Formen struktureller Gewalt und Normierungen als Teil dieses kolonialen/modernen Erbes verstehen und in Beziehung zueinander setzenFeministisch-dekoloniale Ansätze aus Lateinamerika als Teil internationaler sozialund kulturwissenschaftlicher Geschlechterforschung zu begreifenVerflechtungen von neoliberalen Marktinteressen und wissenschaftlicher Forschung aufdeckenIndigene und Schwarze Wissenschaftskritik als Teil internationaler feministischer und queerer Geschlechterforschung begreifenKünstlerische Wissensproduktionen zu Geschlecht und Sexualität als Orte des sozialen Wandels untersuchenSelbstreflektierende Haltung gegenüber der eigenen Verantwortung und Handlungsspielräumen in Zeiten von Pandemie und Krieg in Wissenschaft und Gesellschaft zu übernehmenWissenschaftlichen Arbeiten üben
Lehrmethodik inkl. Einsatz von eLearning-Tools
Die didaktische Herangehensweise der Lehrveranstaltung gründet auf dem Verständnis, die Studierenden für vielfältige Ausschlussmechanismen zu sensibilisieren. Die Themen ermöglichen es, sich nicht nur mit der Vielschichtigkeit von Geschlechterkonstruktionen auseinanderzusetzen, sondern auch aktiv und kritisch mit der (eigenen) Verantwortung, die der akademischen Wissensproduktion diesbezüglich innewohnt. In diesem Sinne geht es auch darum, Wissenschaft als gestalterisches Moment zu erfassen, sowie als Ort, der (geistigen) Widerstand und andere kreative Handlungsmöglichkeiten hervorbringt.In der ersten Sitzung wird eine allgemeine Einführung in die Thematik vorgenommen und der Ablauf der Lehrveranstaltung geklärt. In der zweiten Unterrichtseinheit gibt es die Möglichkeit zum Kennenlernen der Seminarteilnehmer_innen, bei einer gemeinsamen Bearbeitung der Texte in Kleingruppen. Ab der vierten Sitzung wird zu Beginn jeweils von ein_er/m Referent_in oder einer Arbeitsgruppe ein Referat (15min max.) gehalten, um in das jeweilige Thema einzuführen und anschliessend eine Diskussion hierzu in Gang zu bringen. Die Vortragenden können kreative Mittel der Darstellung wählen, wie z.B. das Verwenden von Fotos, Musik, Video-Ausschnitte. Auch kleinere kreative Schreibübungen, Kleingruppenarbeit und Performances können den restlichen Seminarteilnehmer_innen für die anschliessende Diskussion vorgeschlagen werden. Ziel ist es, ein kritisches Wissenschaftsverständnis erfahrbar zu machen, das über die hegemoniale theoretisierende Schriftsprache hinausgeht.Im Verlauf der Lehrveranstaltung ist es vorgesehen, zwei Kurzessays von je 1 Seite anzufertigen, in dem sich mit den Inhalten der vorherigen Sitzungen auseinandergesetzt wird und die Aspekte problematisiert und diskutiert werden, die vor dem Hintergrund der eigenen Biographie eine besondere Bedeutung haben mögen. Es geht dabei also nicht um eine beschreibende Zusammenfassung der Textlektüren, sondern um die Übung, sich in Beziehung zu setzen mit den Inhalten, Texten, bzw. Autor_innen der vorherigen Sitzungen und dies zu begründen. In der letzten Sitzung wird eine abschliessende Diskussion geführt und eine gemeinsame Auswertung der Lehrveranstaltung vorgenommen.
Inhalt/e
Der Kurs setzt sich mit feministisch-dekolonialen Ansätzen und queer-feministischem künstlerischem Aktivismus aus Lateinamerika auseinander. Die geschlechtertheoretischen Diskussionen stammen aus den Sozial-, Kultur- und Geisteswissenschaften, die empirischen Beiträge hingegen aus den neueren feministischen, LGBTIQ, indigenen und schwarzen sozialen Bewegungen. Wir hinterfragen damit komplexe Macht- und Herrschaftsstrukturen, die aus dem europäischen Kolonialismus hervorgegangen sind und die heutigen Gesellschaften Lateinamerikas weiterhin prägen. Es stellt sich dabei die Frage, wie angesichts von Siedlungspoliken, Feminiziden, Rassismen, Hassverbrechen und religiöser Gewalt das Wissen um Geschlechter (re)produziert wird. Ebenfalls wird gefragt, inwieweit künstlerischer Aktivismus aus Lateinamerika auch in Österreich hör- und sichtbar ist.
Erwartete Vorkenntnisse
Es werden keine inhaltlichen Vorkenntnisse erwartet. Der Kurs richtet sich an Studierende, die Interesse an den Inhalten haben. Es wird die Bereitschaft zur aktiven Mitarbeit erwartet, inkl. Lesen der Stundenlektüren in Vorbereitung der Unterrichtseinheiten. Es werden gute Englischkenntnisse vorausgesetzt, da mehrere Stundenlektüren auf Englisch sind. Spanischkenntnisse sind wünschenswert. English and Spanish speaking students are welcome!
Curriculare Anmeldevoraussetzungen
keine
Literatur
Wird im Kurs bekannt gegeben.