Ziel ist ein grundlegendes kritisches Verständnis traditioneller und gegenwärtiger Medien-, Kultur- und Kommunikationstheorien, welche die Grundlage für eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Medien sind und auch einen theoretischen Rahmen für Medienpraxis bieten.

Lektüre, Vortrag, Diskussion

Im Zuge des cultural turn in den Geistes- und Sozialwissenschaftenhat der Begriff der Praxis - reformuliert und transformiert als Praktik(en) -eine Prominenz und Zentralität in der Analyse von Kultur und Gesellschafterlangt. Vor allem dem medialen und kommunikativen Charakter soziokultureller Praktik wird dabei besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Darüber hinaus zeichnetsich diese Forschungsperspektive durch eine Hinwendung zum Alltäglichen und Profanem aus, die allzu große Rationalisierungsannahmen bezüglich menschlichenHandelns relativiert. In diesem Seminar wenden wir uns in einem ersten Teil einschlägigen undprogrammatischen Texten zu, die eine praxistheoretische Perspektive eröffnen. Gegenstand des zweiten Teils sind verschiedene alltägliche Kommunikations- undMedienpraktiken bzw. ihre praxistheoretische Erforschung. Dabei kann es sich ums Texten und Twittern, Formen der Selbstvermessung, Inszenierung oder Kommentierens, des Bilderteilens oder andere mediale Praktiken handeln.

Grundkenntnisse von gängigen Medientheorien und ihren Grundbegriffen.

keine

Bräuchler, Birgit/ Postill, John (Hg.) (2012): Theorising Media and Practice. New York: Berghahn.Couldry, Nick (2012): Media, Society, World. Social Theory and Digital Media Practice. Cambridge: Polity.Dang-Anh, Mark/Pfeifer, Simone/Reisner, Clemens/ Villioth, Lisa (Hg.) (2017): Medienpraktiken Situieren, erforschen, reflektieren. Siegen: Universitätsverlag. (Navigationen. Zeitschrift für Medien- und Kulturwissenschaften 17 (1).Friese, Heidrun/ Rebane, Gala/ Nolden, Marcus/ Schreiter, Miriam (2016): Handbuch Soziale Praktiken und Digitale Alltagswelten. Wiesbaden: Springer VS. Springer Reference Sozialwissenschaften. URL: https://link.springer.com/referencework/10.1007%2F978-3-658-08460-8 [24.10.2019]Gentzel, Peter (2015): Praxistheorie und Mediatisierung. Grundlagen, Perspektiven und eine Kulturgeschichte der Mobilkommunikation. Wiesbaden: Springer VS.Gießmann, Sebastian (2018): Elemente einer Praxistheorie der Medien. In: Zeitschrift für Medienwissenschaft 19 (2): 95-109.Pentzold, Christian (2015): Praxistheoretische Prinzipien, Traditionen und Perspektiven kulturalistischer Kommunikations- und Medienforschung. In: M&K. Medien und Kommunikationswissenschaft 63 (2): 229-245.Reckwitz, Andreas (2003): "Grundelemente einer Theorie sozialer Praktiken. Eine sozialtheoretische Perspektive", in: Zeitschrift für Soziologie 32, S.282-301.

Aktive Mitarbeit Drei schriftliche Übungsaufgaben (Textzusammenfassungen)Diskussionsinputreferatmündliche Abschlussprüfung

Fragestellungen aus dem Spektrum des Seminarthemas (siehe Inhalte)

Die Textzusammenfassungen sollen die zentralen Argumente aus den gelesenen Texten enthalten, sie sollen nachvollziehbar strukturiert sein und kritische Stellungnahmen enthalten sowie den formalen Kriterien einer Seminararbeit entsprechen (Zitation, Bibliographie usw. Vgl. hierzu MK Leitfaden)logischer Aufbau der Referate, zentrale Argumente müssen herausgearbeitet sein, Diskussion anregende PräsentationWesentliche Argumente und Thesen in einem Prüfungsgespräch wiedergeben