Intendierte Lernergebnisse
Das Seminar verfolgt drei Ziele: Erstens, dass die Studierenden einzelne Konflikte und Beispiele des Friedensaufbaus im geographischen Raum Lateinamerika kennen und mit Hilfe einer herrschaftskritischen Perspektive Defizite an Forschung und Praxis formulieren können. Zweitens, dass die Studierenden von den herrschaftskritischen Perspektiven aus dem geographischen Raum Lateinamerika für das Verständnis von Frieden und Konflikt lernen und auf praktische Beispiele anwenden, und drittens, dass sie mit Hilfe von herrschaftskritischen Perspektiven Lateinamerika als geopolitischen Raum und in seiner Beziehung zu Europa neu verstehen.
Lehrmethodik
Das Seminar besteht aus Gruppenarbeit, Inputs durch Expert:innengruppen und interaktiven Lehr- und Lernmethoden wie Fishbowl, Expert:innenpuzzle, Museumsführung, etc.. Nach einer Einführung, in der die Studierenden im Plenum gemeinsam die Grundbegriffe erarbeiten und erörtern, was sie unter „herrschaftskritischen Perspektive(n)“ verstehen, erarbeiten sie in den zwei darauffolgenden Blöcken in Expert:innengruppen und mit Hilfe der bereitgestellten Literatur bestimmte Themen und betrachten diese aus einer herrschaftskritischen Perspektive. Hierbei reflektieren sie a) Lateinamerika als geopolitischen, und b) die Friedens- und Konfliktforschung als epistemischen Austragungsraum von Herrschaft. Um dies zu tun, lernen sie von Stimmen aus Lateinamerika bzw. Abya Yala.
Inhalt/e
Im Seminar setzen sich die Studierenden mit einzelnen Konflikten und Beispielen des Friedensaufbaus im geographischen Raum Lateinamerika auseinander und formulieren mit Hilfe einer herrschaftskritischen Perspektive Defizite bzw. Friedenspotential und -Bedarfe an Forschung und Praxis. Hierbei lernen die Studierenden von den herrschaftskritischen Perspektiven aus dem geographischen Raum Lateinamerika für das Verständnis von Frieden und Konflikt und wenden es auf praktische Beispiele an. Dabei geht es auch darum, dass sie aufbauend auf den herrschaftskritischen Perspektiven Lateinamerikas die dort lokalisierten Konflikte in Beziehung zu Europa und ihren Subjekten setzen, um so eine herrschaftskritische Perspektive auf Frieden und Konflikt zu entwickeln, die das Glokale berücksichtigt. Das Seminar besteht aus vier inhaltlichen Blöcken: Im ersten Block setzen wir uns mit der Genese Lateinamerikas als Grundgerüst heutiger Konfliktpanoramen auf dem Kontinent auseinander. Anschließend und hierauf aufbauend erarbeiten wir im zweiten Block die Bedeutung der für unser Seminar zentralen Begriffe (Lateinamerika, herrschaftskritisch, Frieden und Konflikt). Im dritten Block werden einzelne Konflikte der Vergangenheit und Gegenwart in Lateinamerika aus einer herrschaftskritischen Perspektive beleuchtet (z.B. aus feministischer, dekolonialer Perspektive mit Blick auf sexualisierte Gewalt, Ungleichheit, Ressourcenkonflikte etc.). Zum Abschluss werden die drei Ziele der Veranstaltung (s.o.) gemeinsam reflektiert und die Konsequenzen für a) das wissenschaftliche Arbeiten und b) für Friedensförderung diskutiert.
Erwartete Vorkenntnisse
Keine Vorkenntnisse zu Lateinamerika nötig. Erwartet wird die Fähigkeit, englischsprachige wissenschaftliche Texte zu lesen und die Bereitschaft, sich auf die Sitzungen vorzubereiten (durch Lesen der vorgegebenen Literatur und ggf. durch ein Input), sowie sich aktiv im Seminar zu beteiligen.Spanischkenntnisse, Erfahrungen in Lateinamerika, Grundwissen zu dekolonialen, feministischen Arbeiten von Vorteil und durchaus erwünscht, aber nicht erforderlich.
Curriculare Anmeldevoraussetzungen
keine
Literatur
Die Literatur wird bekannt gegeben, nachdem alle Teilnehmenden die über das Moodle erreichbare Umfrage beantwortet haben.