Intendierte Lernergebnisse
(aktuelle) Diskurse zu Schönheit und plastic surgeries kontextualisieren und (politisch) diskutieren sowie unterschiedliche feministische Strömungen und Positionen einführend einordnen könnenweiterführende Auseinandersetzung mit Ansätzen der Geschlechterforschung mit Fokus auf Heteronormativität und Kritik an essentialistischen Bildern von Zwei-/GeschlechtlichkeitErste Grundlagen sozialwissenschaftlicher (Quellen-)RechercheErlernen von diskurstheoretischen Grundlagen ‚Was ist ein Diskurs‘ sowie KontextanalyseEinen Einblick in ausgewählte körpersoziologische Ansätze gewinnen
Lehrmethodik inkl. Einsatz von eLearning-Tools
Forschungsprozessorientierte Gestaltung der Veranstaltung mit multiplen Zugängen zum Gegenstand:Kleingruppenarbeit während der Präsenztermine sowie dazwischen, alleine sowie gemeinsam durchgeführte Textarbeit und Diskussion in der Gesamtgruppe, Rechercheaufgaben und interessensgeleitete Ausgestaltung mit offenen Anteilen.
Inhalt/e
Nina Degele schrieb 2004, dass „sich schön machen [.] keine Privatangelegenheit“ sei. Mit Paula-Irene Villa (2022) ist außerdem hinzuzufügen: „Formen der Körperselbstgestaltung sind [.] immer – mehr oderweniger – an soziale Normen gebunden“. Der Körper gilt in den Sozialwissenschaften schon lange nicht mehr als unveränderlich gegeben, sondern als Produkt gesellschaftlicher Durchdringung und machtvoller Politiken. Politische Kämpfe und soziale Bewegungen verweisen im Besonderen auf den Körper als machtvollem Besitz, den einige haben und der anderen verwehrt bleibt: Es geht um das Recht auf einen eigenen Körper. Was darf dieser Körper, was darf ein queer/feministischer Körper? Dürfen alle Körper das gleiche? Wer und was ist (wann) schön? Was ist Hyperfeminitiy? Diese oder ähnliche Fragenleiten durch die Veranstaltung, in der mit einer diskurstheoretischen und körpersoziologischen Brille auf nicht nur queer/feministische Auseinandersetzungen um Körper, Geschlecht und „Schönheit“ geblickt wird.
Curriculare Anmeldevoraussetzungen
keine
Literatur
- Butler, Judith (1995): Körper von Gewicht. Die diskursiven Grenzen des Geschlechts.Berlin: Berlin Verlag.- Degele, N. (2004): Sich schön machen: Zur Soziologie von Geschlecht und Schönheitshandeln. Wiesbaden: VS. - Degele, N. (2015): Normale Exklusivitäten - Schönheitshandeln, Schmerznormalisieren, Körper inszenieren. In: Villa, P.-I. (Hrsg*in): schön normal: Manipulationen am Körper als Technologien des Selbst. Bielefeld: transcript. S.67-84. - Degele, S. Schmitz, M. Mangelsdorf & E. Gramespacher (Hrsg*innen.): Gendered Bodies in Motion. Leverkusen-Opladen: Budrich UniPress. S.13-36.- Foucault, M. (1981 [1969]): Archäologie des Wissens. Frankfurt/Main: Suhrkamp- Gössl, Martin J. (2022) Unbehaglich Queer. Das ernste Spiel mit der Anerkennung. Bielefeld: transcript. - Gugutzer, R. (2013): Soziologie des Körpers. Vierte unveränderte Auflage. Bielefeld: transcript. - Lindemann, G. (2022): Leiblichkeit und Körper. In Gugutzer, R./Klein, G./Meuser, M. (Hrsg*innen.): Handbuch Körpersoziologie 1: Grundbegriffe und theoretische Perspektiven. 2. Auflage. Wiesbaden: Springer VS. S.83-91.- Meili, B. (2015): Experten der Grenzziehung - Eine empirische Annäherung an Legitimationsstrategien von Schönheitschirurgen zwischen Medizin und Lifestyle. In: Villa, P.-I. (Hrsg*in): schön normal: Manipulationen am Körper als Technologien des Selbst. Bielefeld: transcript. S. 119-142. - Schmincke, I. (2021): Körpersoziologie. Paderborn: utb., Brill/Fink.- Schreiber, J. (2022): Weiblichkeitsentwürfe im Kontext von Körperoptimierung. In: Glade, N./Schnell, C. (Hrsg*innen): Weiblichkeitsentwürfe im Kontext von Körperoptimierung. Perfekte Körper, perfektes Leben? Bielefeld: transcript. S. 41.-58.- Villa, P.-I. (2007): Der Körper als kulturelle Inszenierung und Statussymbol. Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst soFid, Kultursoziologie und Kunstsoziologie 2007/2. https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-204725- Villa, P.-I. (2015): Habe den Mut, Dich Deines Körpers zu bedienen! Thesen zur Körperarbeit in der Gegenwart zwischen Selbstermächtigung und Selbstunterwerfung. In: Villa, P.-I. (Hrsg*in): schön normal: Manipulationen am Körper als Technologien des Selbst. Bielefeld: transcript. S.245-272. - Wustmann, J. (2022): Ganz schön operiert. Ästhetisch-Plastische Chirurgie als optimierende Körperarbeit. In: Glade, N./Schnell, C. (Hrsg*innen): Weiblichkeitsentwürfe im Kontext von Körperoptimierung. Perfekte Körper, perfektes Leben? Bielefeld: transcript. S.121-138. - Lötscher, C. (2022): Ausweitung der Subjektzone. Ein Gespräch über Selbstgestaltung und Schönheit-OPs. Online-Ressource. Zugriff am 09.12.2023 unter: https://geschichtedergegenwart.ch/ausweitung-der-subjektzone-ein-gespraechueber-selbstgestaltung-und-schoenheit-ops/