Intendierte Lernergebnisse
Durch die Verbindung von Film, Fotografie, Malerei und Performance lernen Studierende, wie sich verschiedene Medien gegenseitig beeinflussen. Dies fördert ein tieferes Verständnis für die intermedialen Bezüge in der visuellen Kultur.Tableaux vivants bieten Einblicke in die Repräsentation von Geschlecht, Klasse, Ethnizität und Machtstrukturen. Studierende lernen, wie diese Bilder soziale Normen reproduzieren oder subvertieren.Tableaux vivants schärfen den Blick für die formale Komposition von Bildern (Farbe, Licht, Raum, Perspektive, Symbolik). Studierende entwickeln die Fähigkeit, visuelle Strategien zu entschlüsseln und deren ästhetische und narrative Funktion zu verstehen.
Lehrmethodik
Der Vorlesungskurs verbindet Vorlesungen (Vortrag, Filmvorführung und Analyse von konkreten Filmbeispielen) mit einem praktischen Teil. Durch eigene Inszenierungen von Tableaux vivants in Videoprojekten lernen Studierende in Gruppenprojekten, eine visuelle Sprache selbst zu gestalten und umzusetzen.
Inhalt/e
Die Tradition der Tableaux vivants ("lebende Bilder") reicht bis ins Mittelalter zurück, eine Blüte hatte die körperliche Nachahmung von Kunstwerken, literarischen Werken und historischen Ereignissen im 18. und 19. Jahrhundert als diese Kunstform in Theater und Salonkultur populär war. In der Fotografie- und Filmgeschichte fanden Tableaux vivants eine neue Ausdrucksmöglichkeit. Frühe Filmemacher wie Georges Méliès integrierten diese statischen Bildkompositionen, um visuelle Dramatik und Ästhetik zu betonen. Mit der Entwicklung des Kinos blieb die Technik ein wichtiges Stilmittel: Pier Paolo Pasolini nutzte sie in La Ricotta (1962) und Il Decameron (1970/71), die Nouvelle Vague- Regisseurin Agnès Varda inszenierte die Schauspielerin Jane Birkin in Gemälden von Titian und Goya in Jane B par Agnès V (1988). Jüngere Beispiele wie Wes Andersons "The Grand Budapest Hotel" (2014) verwenden tableauähnliche Einstellungen, um visuelle Tiefe und emotionale Wirkung zu erzeugen. Anhand von Beispielen in der Fotografie und im Film wird der reflektierte Umgang mit der Kunstgeschichte analysiert und diskutiert.
Literatur
Eine detaillierte Textsammlung und Literaturempfehlung wird auf Modle bereit gestellt.Link auf weitere Informationenhttps://tv.orf.at/program/orf2/tableauxvi100.html