Intendierte Lernergebnisse
Ziel der LV ist es, dass die Studierenden mit kulturhistorischen, phänomenologischen, rezeptionsästhetischen sowie interkulturell arbeitenden Methoden der Film- und Kunstwissenschaften vertraut werden.
Lehrmethodik
Die Lehrveranstaltung ist mit einer Exkursion nach Wien (Filmarchiv-Austria, mumok - Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig) verbunden. Es gibt zudem inhaltliche Input-Einheiten, eine Auseinandersetzung mit Schlüsseltexten zur Thematik, Analysen von Filmen und künstlerischen Beispielen. Gruppen- und Einzelarbeiten wechseln einander ab.
Inhalt/e
Filme und das Engagement für die Umwelt sind eng miteinander verbunden. Denn sie bieten die Möglichkeit, Narrationen in Bezug auf Umwelt und Klimawandel zu entwickeln, die das Publikum berühren und involvieren und verbreiten Botschaften sowohl lokal als auch global. Die Lehrveranstaltung setzt sich breit mit der Geschichte, Ästhetik und Kommunikation umweltbezogener Filmproduktionen auseinander. Dazu gehören klassische Autorenfilme wie "Wo die grünen Ameisen träumen" (Werner Herzog 1983), Dokumentarfilme wie " Über Wasser" (Udo Maurer 2005) oder die künstlerische Filmprojekte von Laure Prouvost ( z.B. Here Her Heart Hovers 2023). Aber auch die Vorgeschichte dieser Produktionen im Berg- und Heimatfilm und im Western sowie im Essayfilm seit den 1950er Jahren wird thematisiert. Im Hollywoodfilm ist der menschengemachte Klimawandel eher selten ein Thema, dennoch werden auch solche Positionen in der Lehrveranstaltung besprochen, da sie ein breites Publikum erreichen. Seit den 1970er Jahren beschäftigt sich vor allem der Essayfilm und das Autor*innenkino sowie der Dokumentarfilm mit Nord-Süd Relationen, der Ausbeutung von Ressourcen, Differenzen zwischen Lebensformen, dem Wissen und den Sichtweisen indigener Gruppen, Ernährung oder der Veränderung von Lebensräumen generell. Demetsprechend steht er im Zentrum der LV. Zudem bringen auch künstlerischen Installationen, die mit Bewegtbildern arbeiten und Amateurfilme solche Fragen mit Nachdruck in öffentliche Diskussionen ein und politische Bewegungen und NGO's, die sich ökologisch engagieren, nutzen Filme als Medium der Aufklärung und Popularisierung von (anderem) Wissen. Auch solche Bühnen und Foren, für Umweltfilme werden in der Lehrveranstaltung thematisiert.Ein Fokus der Lehrveranstaltung liegt auf interkulturellen Bezügen, dem Vermitteln verkörperlichter Erfahrung und der damit verbundene ästhetisch-sinnliche Dimension dieser Filme und deren Kapazität, das Publikum zu berühren. Ein weiterer Fokus liegt auf international in den letzten Jahrzehnten sehr erfolgreichen Positionen des österreichischen Umweltfilm (Udo Maurer, Nikolaus Geyrhalter, Michael Glawogger, Erwin Wagenhofer etc.)Die Lehrveranstaltung ist mit einer Exkursion nach Wien (Filmarchiv-Austria, mumok - Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig) verbunden.
Erwartete Vorkenntnisse
Grundkenntnisse kulturwissenschaftlichen Arbeitens.
Curriculare Anmeldevoraussetzungen
keine; erwünscht sind: Lust am Reflektieren des Verhältnisses von Filmen/ Kunst und Gesellschaft.
Literatur
Matthias Hurst, Visions of Nature and Ecological Thought in German Feature Films. In: Gabriele Dürbeck, Ute Stobbe, Hubert Zapf und Evi Zemanek (Hg.): Ecological Thought inGerman Literature and Culture, New York und London: Lexington Books 2017, S. 387– 405. Marks, Laura U., The Skin of the Film. Intercultural Cinema, Embodiment, and the Senses, Durham/London: Duke University Press, 2000. W. Hurley, Andrew, Whose Dreaming? Intercultural appropriation, representations of Aboriginality, and the process of film-making in Werner Herzog's Where the Green Ants Dream (1983). In: Studies in Australasian Cinema 2007, 1:2, 175-190. Binder, Eva, Vermessungen der Erde: Die dokumentarischen Filme von Nikolaus Geyrhalter als Beitrag zum Anthropozän. In: Teresa Millesi, Nora Zapf, Martin Coy (Hg.): Kulturen im Anthropozän. Eine interdisziplinäre Herausforderung. München: Oekom Verlag 2023.https://ocula.com/magazine/insights/max-delany-on-laure-prouvost-acca/ Eine ausführliche Literatur- und Filmliste wird zu Beginn der Lehrveranstaltung ausgegeben.Link auf weitere Informationenhttps://www.filmarchiv.at/