Intendierte Lernergebnisse
Zielsetzung: Einführung in Probleme, Konzepte und Grundlagen der Wissenschaftstheorie, Auseinandersetzung mit ausgewählten wissenschaftstheoretischen Kontroversen.
Lehrmethodik
Der Kurs wird in zwei Blöcken abgehalten: Mehrere Sitzungen in der ersten Semesterhälfte.Mehrere Sitzungen in der zweiten Semesterhälfte; nach Absprache mit den Teilnehmenden.
Inhalt/e
Aufbau undInhalt der Lehrveranstaltung:(1) Im ersten Block wird in Vorlesungsform ein Überblick über die moderne Wissenschaftstheorie gegeben: Ausgehend von den Arbeiten des Wiener Kreises und der Kritik Poppers daran und der Darstellung von Ansätzen zur Charakterisierung (guter) Wissenschaft werden einige daran anschließende Kontroversen der Wissenschaftstheorie besprochen. Die Relevanz der dabei entwickelten Positionen wird an Beispielen wissenschaftlicher Praxis erläutert. Je nach Vorbildung derTeilenehmenden sollen auch Vorstellungen der Studierenden darüber, was wissenschaftliche Forschung ist, hinterfragt und mit verschiedenen Positionen der Wissenschaftstheorie konfrontiert werden. Die Teilnehmenden sollen am Ende dieses Blocks in der Lage sein, zentrale wissenschaftstheoretische Texte zu lesen, zu verstehen und kritisch zu reflektieren.(2) Im zweiten Block werden in Form eines Seminars wichtige, nicht zu stark spezialisierte Texte zu wissenschaftstheoretischen Auseinandersetzungen referiert und gemeinsam diskutiert. Die auszuwählenden Themen werden sich nach den Interessen und Vorkenntnissen der teilnehmenden Studierenden richten. ZumBeispiel kommen dafür unter anderem in Frage:der Methodenstreit in der deutschsprachigen Sozialwissenschaft im 19. Jahrhundert,Deduktion und Induktion,die Werturteilsdebatte,der Positivismusstreit, die Kuhn-Lakatos-Feyerabend-Debatte,Realismus – Antirealismus – Konstruktivismus, Marxismus und seine Kritik, Postmodernismus und seine Überwindung. Die Teilnehmenden sollen in Referaten die vorgegebenen Texte (die individuell vereinbart werden) darstellen, kritisch betrachten und gemeinsam diskutieren, wobei die Erarbeitung einer eigenständigen Position gefördert werden soll. Ein Schwergewicht wird auch auf der Fragestellung liegen: „Was bedeutet das für meine eigene Dissertation? Wo kann ich das anwenden?“ Darüber hinaus wird eine Seminareinheit als eingeladener Vortrag im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Akademische Vorträge“ der Karl Popper Foundation Klagenfurt (der für die interessierte Öffentlichkeit zugänglich ist) stattfinden, in dem die Studierenden mit Wissenschaftstheoretiker/inne/n und ihren Beiträgen konfrontiert werden.
Literatur
Empfohlene Lehrbücher:Stephan Kornmesser, Wilhelm Büttemeyer, Wissenschaftstheorie: Eine Einführung. J.B. Metzler, Berlin 2020.Hans Poser, Wissenschaftstheorie: Eine philosophische Einführung. 2. Aufl., Reclam: Stuttgart 2012.Gerhard Schurz, Einführung in die Wissenschaftstheorie. 4. Aufl., WBG: Darmstadt 2014 (auch auf Englisch bei Routledge 2013 verfügbar).Samir Okasha, Philosophy of Science: A Very Short Introduction. 2. Aufl., Oxford University Press: Oxford 2016.Gillian Barker, Philipp Kitcher, Philosophy of Science: A New Introduction. Oxford Uuniversity Press: Oxford 2013.Peter Godfrey-Smith, Theory and Reality: an introduction to the philosophy of science. Chicago University Press: Chicago 2003 (bzw. 2. Aufl. 2021).Aufsatzsammlungen:Martin Curd, J.A. Cover, Philosophy of Science: The Central Issues. W.W. Norton: New York 1998.Volker Gadenne, Aldo Visintin, Wissenschaftsphilosophie. Alber: Freiburg 1999.Umfassende Darstellung:Martin Curd, Stathis Psillos (Hrsg.), The Routledge Companion to Philosophy of Science. 2.Aufl., Routledge 2014.Die Literatur zu den Referaten wird themenspezifisch nach der Festlegung der Inhalte des zweiten Blocks ausgewählt und den angemeldeten Teilnehmenden im Moodle bereitgestellt.