Am 3. Juni 2024 jährt sich der Todestag Franz Kafkas zum einhundertsten Mal. Kein Werk der Weltliteratur ist einflussreicher als jenes dieses Prager Juristen. Es spiegelt die Situation zu Grundsatzfragen des Daseins bedenkenden Menschen. Eine der quälenden Existenzfragen ist jene nach Recht und Unrecht. Kafka sucht – u. a.im „Proceß“ – die Wahrheit, obwohl ihm bewusst ist, dass sie nicht erreicht werden kann. Daraus kann man folgern, dass die Sprache seiner Dichtung gleichsam sein Denken ist. Dabei bedient er sich nicht allein des Mundwerkzeugs der Juristen, das er erlernt hat, sondern auch der Erzählwelt seiner jüdischen Tradition.     In der LV wird das Werk Franz Kafkas aus literarischer und literaturwissenschaftlicher sowie rechtsphilosophischer Sicht gedeutet, und zwar vor dem historischen Hintergrund Österreich-Ungarns.  

Die LV wird dialogisch und interaktiv abgehalten, wobei alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer eingebunden werden. Die Studentinnen und Studenten wählen ein Thema, recherchieren über dieses und halten zu den Ergebnissen ein Referat, das auch in schriftlicher Form vorzulegen ist.

Zielgruppe:Die LV wird für Studentinnen und Studenten der Germanistik, Slawistik, Geschichte und Philosophie angeboten, wobei nur ein entsprechendes Interesse vorausgesetzt wird und Vorkenntnisse nicht erforderlich sind. „Wer die Fragen nicht beantwortet, hat die Prüfung bestanden.“ (Franz Kafka) 

PrimärliteraturFranz Kafka: Werke, S. Fischer Verlag, Frankfurt a. M. und jede andere AusgabePrimär- und Sekundärliteratur des LV-Leiters (Auswahl)Eine forensische Trilogie. Drei Novellen. Wien, Atelier, 2010.    Recht ist ein „Prozeß“. Über Kafkas Rechtsphilosophie. Monographie. Wien, Manz, 1999.   Kafka und andere verdammt gute Schriftsteller. Aufsätze. Klagenfurt/Celovec- Wien, Hermagoras/Mohorjeva, 2005.Recht ist ein „Prozeß“. Über Kafkas Rechtsphilosophie. Monographie. Wien, Atelier, 2006. (= 2. Auflage.)Wie wird man Franz Kafka? Drei Essays. Mit einem Vorwort von Wendelin Schmidt- Dengler. Wien, LIT, 2008.Bauer Bernhard, Beamter Kafka. Dichter und ihre Zivilberufe. Wien-Graz, Styria,2015. Auch als e-Book erschienen (2015). Drei Juristen. Gross – Kafka – Rode. Wissenschaftliche Essays. Graz, Grazer Universitätsverlag, 2017.  Kafka, neu ausgelegt. Originale und Interpretationen. Graz–Wien, Leykam, 2019. Der Advokat und der Richter bei Franz Kafka. Ein wissenschaftliches Essay. GRIN, Norderstedt, 2020. Mit dem Bleistift in der Hand. Rezensionen zur deutschsprachigen Literatur 2018 – 2021 von Bernhard über Handke bis Kafka. Wien, LIT, 2021.Kafkas “Strafen”, neu ausgelegt. Originale und Interpretationen. Graz–Wien, Leykam, 2022. Übersetzung in die slowenische SprachePravo je „Proces“. O Kafkovi pravni filozofiji. Monografija. In das Slowenische übersetzt von Vera Lamut. Ljubljana, Gospodarski vestnik, 2007.Übersetzung in die kroatische SprachePravo je „Proces“. O Kafkinoj pravnoj filozofiji. Monografija.In das Kroatische übersetzt von Ksenija Premur. Zagreb, Lara, 2010. 

Zur Prüfung ist der Vortrag eines Referats erforderlich, das bis zum Ende der Lehrveranstaltung auch schriftlich einzureichen ist. Das Referat sollte eine Länge von ungefähr fünfzehn Minuten haben, die schriftliche Ausfertigung mindestens 20.000 Zeichen.  Erwünscht ist die Mitarbeit in der Lehrveranstaltung.   

Prüfungsinhalt ist ausschließlich der in der Lehrveranstaltung erarbeitete Stoff. Dieser wird interaktiv geprüft.Das Referat wird in Abstimmung mit der Teilnehmerin oder dem Teilnehmer festgelegt. Selbstständige Vorschläge sind ausdrücklich erwünscht.

Zur Beurteilung werden die Mitarbeit, das mündliche Referat und die schriftliche Ausführung herangezogen. Erforderlich sind alle drei "Kriterien".