Intendierte Lernergebnisse
Die Lehrveranstaltung verfolgt das Ziel die heterogenen Formen öffentlicher Privatsammlungen zu ergründen, ihre Motive und ihre Erfolge zu erforschen und ihre Gemeinsamkeiten und Besonderheiten herauszustellen. Zusätzlich werden bildanalytische Kenntnisse vor Ort geschult und anhand von unterschiedlichen Medien erprobt.
Lehrmethodik
Themenspezifischer Input durch die LV-Leiter*innen, gemeinsame Textlektüre/Texterschließung, Gruppendiskussionen, selbständige Analyse von Bildbeispielen unterschiedlicher Medien, Kurzpräsentation (Einzel-oder Gruppenreferate), Erstellung eines Reflexionsprotokolls
Inhalt/e
Ab den 1990er Jahren fällt auf, dass vermehrt private Sammler und Sammlerinnen im deutschsprachigen Raum mit ihren eigenen und privat finanzierten Museen sowie Ausstellungsräumen in die Öffentlichkeit treten. Während ein Teil der öffentlichen Privatsammlungen von der institutionellen Organisation und der besucherorientierten Infrastruktur mit öffentlichen Museen vergleichbar ist, pflegen andere ihren exklusiven und privaten Charakter, der sich in eingeschränkten Öffnungszeiten und persönlich geprägten Ausstellung und Vermittlungsformen manifestiert. Es lassen sich eine Vielzahl unterschiedlicher Erscheinungsformen und Spielarten nachweisen: von der Vermittlung über die verschiedenen Formate der Inszenierung bis hin zu den Räumlichkeiten. Die Lehrveranstaltung verfolgt das Ziel die heterogenen Formen öffentlicher Privatsammlungen zu ergründen, ihre Motive und ihre Erfolge zu erforschen und ihre Gemeinsamkeiten und Besonderheiten herauszustellen. Eine Exkursion in die „Kunststadt Berlin“ erweist sich in dem Zusammenhang als besonders dienlich, da diese seit der Wiedervereinigung zu einem Magneten der internationalen Kunstszene wurde und gleichzeitig lange Jahre genügend Freifläche und Leerstand für interessierte Sammler*innen bot. Hier werden die Veranstaltungsteilnehmer*innen somit ihre Kenntnisse über die Dispositive der Kunstpräsentation in folgenden öffentlichen Kunstsammlungen vertiefen: die Sammlung Scharf-Gerstenberg, Museum Barberini, Sammlung Boros, Sammlung Hoffmann und Elke und Arno Morenz Collection.Die Exkursion nach Berlin ist wesentlicher Bestandteil der Lehrveranstaltung .
Literatur
Gerda Riedler: Privat gesammelt - öffentlich präsentiert. Über den Erfolg eines neuen musealen Trends bei Kunstammlungen, Transcript 2012Wolfgang Kemp: Der explitzite Betrachter: zur Rezeption zeitgenössischer Kunst, Wallstein Verlag 2015Boris Groys: Logik der Sammlung. Am Ende des musealen Zeitalters, München 1997Skadi Heckmüller: Privatzugang. Private Kunstsammlungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz, Berlin 2011Thea Herold: Auf meine Art. Vom privaten Sammeln zeitgenössischer Kunst in Berlin, Berlin 2001Tobias Wall: Das unmögliche Museum. Zum Verhältnis von Kusnt und Kunstmuseen der Gegenwart, Bonn 2006Isabelle Graw: Texte zur Kunst, Heft 83, September 2011, Berlin 2011