Intendierte Lernergebnisse
Ziel der LV ist es, dass die Studierenden mit Methoden der Politischen Ikonologie, in Verbindung mit den Filmwissenschaften, den Visual Culture Studies, den Bildwissenschaften und der Ästhetik vertraut werden. Sie sind nach Absolvierung der LV in der Lage, diese Methoden zu unterscheiden und zu empirischen Beispielen sowie zueinander in Beziehung zu setzendiese Zugänge in Bezug zur eigenen Lebenswelt reflektieren zu können.
Lehrmethodik
Auseinandersetzung mit Schlüsseltexten der verschiedenen methodischen Zugänge, Analyse von Filmen (aber auch von Bildender Kunst, Fotografie, dem Zusammenspiel von Film mit Literatur und Musik), inhaltliche Inputs, Einzel- und Gruppenarbeiten.
Inhalt/e
Pier Paolo Pasolini studierte in den 1960er Jahren Kunstgeschichte. In seinem filmischen Werk gibt es sehr viele Bezüge zu "alter Kunst" (Caravaggio, Mantegna, etc.) aber auch zur Malerei der Moderne. Zudem betätigte sich Pasolini selbst als Maler. Ausgangspunkt der Lehrveranstaltung sind diese Bezüge der Filme auf das Bildschaffen der Vergangenheit sowie die Anregungen, die von seinem Werk für die filmkünstlerische Arbeit der nächsten Generationen ausgingen. In dem Zusammenhang werden verschiedene Zugänge der Methode der politischen Ikonologie vorgestellt und diskutiert. Auch außereuropäische Bezüge von Filmen wie "Fiori delle mille e una Notte" (1974; engl. "Arabian Nights") werden besprochen. Teil der Lehrveranstaltung wird auch die vielfältige Rezeption des Werks PPPs im Gegenwartskino und in der Bildenden Kunst der Gegenwart sein. Mögliche Themen sind:Die Kontamination der Filmbilder: TransmedialitätFrauenbilder: Die ProstituierteFiguren in BildräumenStädtische Peripherien (die Borgate) als SchwellenräumeFaschismus und PornografieNostalgie des HeiligenHäretischer Orientalismus und Dekolonialisierungetc.Filme (Auswahl)Accattone – Wer nie sein Brot mit Tränen aß (Accattone), 1961Mamma Roma (MammaRoma), 1962Der Weichkäse (La ricotta), 1962Ortsbesichtigungen in Palästina(Sopralluoghi in Palestina), 1963Teorema – Geometrie der Liebe (Teorema),1968Notizen zu einer afrikanischen Orestie(Appunti per un’orestiade africana), 1969/73Erotische Geschichten aus 1001 Nacht (Ilfiore delle mille e una notte), 1974Die 120 Tage von Sodom (Salò ole 120 giornate di Sodoma), 1975
Erwartete Vorkenntnisse
Grundkenntnisse kulturwissenschaftlichen Arbeitens.
Curriculare Anmeldevoraussetzungen
Keine
Literatur
Maurizio Viano, A Certain Realism. Making Use of Pasolini's Film Theory and Practice, Berkeley, Los Angeles, London: University of California Press 1993. Joanna Barck, Hin zum Film - zurück zu den Bildern: Tableaux vivants: "Lebende Bilder" in Filmen von Antamoro, Korda, Visconti und Pasolini, Bielefeld: Transcript 2008.Klaus Krüger, Perspektivität und Sichtfeld. Ordnungen des Bildes bei Pasolini und Mantegna. In: Ders., Die Eigensinnlichkeit der Bilder. Acht Beiträge, München: Wilhelm Fink 2017, S. 128–153Michael Aichinger, Pasolini-Rezeption im italienischen Film der Gegenwart. In: Peter Kuon (Hg.), Corpi/Körper. Körperlichkeit und Medialität im Werk Pier Paolo Pasolinis, Frankfurt/ Main, Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Wien: Peter Lang 2001, 167–179.Caravaggio. Il contemporaneo. In dialogo con Burri e Pasolini, MART Rovereto 2021 (Ausstellungskatalog).Pier Paolo Pasolini, Der Atem Indiens. Reisebericht, München 1992. Pier Paolo Pasolini, Wideruf der Triologie des Lebens. In: Ders., Lutherbriefe, Wien, Berlin: Medusa 1983, 59–63.Eine ausführliche Literaturliste wird zu Beginn der Lehrveranstaltung ausgegeben.