Intendierte Lernergebnisse
Die Studierenden sollen nach Absolvierung der Lehrveranstaltung in der Lage sein, eine Genderperspektive auf sozial- und wirtschaftswissenschaftliche Fragestellungen anwenden zu können sowie wirtschafts- und unternehmenspolitische Maßnahmen unter Berücksichtigung von Geschlechtergerechtigkeit zu beurteilen. Sie sollen geschlechterbezogene Probleme in einer marktwirtschaftlichen Gesellschaftsordnung erkennen und analysieren sowie eigene Lösungsansätze entwickeln können. Studierende sollen zudem ein Verständnis für gendersensible statistische Darstellungen entwickeln und in der Lage sein, Grundzüge volkswirtschaftlicher Theorien aus einer Genderperspektive zu sehen.
Lehrmethodik inkl. Einsatz von eLearning-Tools
Vortrag, Online Medien, Mitarbeit
Inhalt/e
Der Schwerpunkt der Lehrveranstaltung liegt auf einer Einführung in Wirtschaftswissenschaften aus dem Blickwinkel der feministischen Ökonomie. Feministische Ökonomie ist ein wirtschaftswissenschaftliches Paradigma, das durch strukturelle Betrachtung von Genderungleichheiten wirtschaftliche und gesellschaftliche Dynamiken analysiert. Neben prominenten Themenfeldern wie der ungleichen Entlohnung von Frauen und Männern – dem Gender Pay Gap – oder weiblicher Care-Arbeit werden in der feministischen Ökonomie allgemeine volks- und betriebswirtschaftliche Strukturen einer gendersensiblen Analyse unterzogen.In der Lehrveranstaltung wird dargestellt, wie moderne Volkswirtschaften auf historisch gewachsenen, patriarchalen Strukturen aufbauen und diese reproduzieren. Neben Grundlagen der Volkswirtschaftslehre werden zu diesem Zweck geschichtliche und unternehmenskulturelle Aspekte erklärt und einer kritischen Analyse unterzogen. Auch politische und zivilgesellschaftliche Gleichstellungsstrategien werden aufgezeigt und diskutiert.
Curriculare Anmeldevoraussetzungen
Vorwiegend für Studierende der Wirtschaftswissenschaften
Literatur
Anger, S., Kottwitz, A. (2009). Mehr Hausarbeit, weniger Verdienst, Wochenbericht des DIW Berlin, Nr. 6/2009. Verfügbar auf: https://www.diw.de/documents/publikationen/73/diw_02.c.243843.de/09-6.pdfCriado-Perez, C. (2020). Unsichtbare Frauen. Wie eine von Daten beherrschte Welt die Hälfte der Bevölkerung ignoriert. München: btb.Krell, G., Ortlieb, R., Sieben, B. (2018). Gender und Diversity in Organisationen: Grundlegendes zur Chancengleichheit durch Personalpolitik. Wiesbaden: Springer Gabler.Sauer, B. (2013). „Die hypnotische Macht der Herrschaft“ – feministische Perspektiven. In: Imbusch, P. (Hrsg.). Macht und Herrschaft. Sozialwissenschaftliche Theorien und Konzeptionen. O.O: Springer, S. 379-398.Weichselbaumer, D. (2013). Lohnunterschiede zwischen Männern und Frauen: Ursachen und Debatten. In: Senk, J. (Hrsg.). Zwischen Gleichstellungserfolgen und Antifeminismus. Zwiespältige Tendenzen in der Modernisierung der Geschlechterverhältnisse. Linz: Trauner, S. 71-93.