Intendierte Lernergebnisse
Nach erfolgreicher Absolvierung sind die Studierenden in der Lage,den Einfluss von historischen, bildungspolitischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklungen sowie die Auswirkungen der Digitalisierung auf den Prozess der (schulischen) Sozialisation zu erörtern;Sozialisationstheorien und Resultate aus der Sozialisationsforschung in Bezug auf das Thema Ungleichheit mit Fokus auf das Bildungswesen und unter der Berücksichtigung von Differenzlinien zu analysieren;die Relevanz von Reflexion für das pädagogische Handeln zu verstehen und die dafür notwendigen Bedingungen zu erkennen.
Lehrmethodik inkl. Einsatz von eLearning-Tools
Impulsvortrag,Pro-Contra-Diskussionen, Fallbeispiele, Speed-Networking,
Inhalt/e
Im ersten Teil der LV steht das Thema der schulischen Sozialisation und ihrer Verwobenheit mit den Begriffen Bildung, Erziehung und Lernen im Zentrum. Es geht einerseits um Prozesse der sozialen Integration von Individuen in die Gesellschaft, welche Kompetenzen, welche Eigenschaften das Individuum aufweisen sollte und welche Rahmenbedingungen förderlich sind, um ein Hineinwachsen in die Gesellschaft, ein konstruktives Zusammenleben zu ermöglichen, andererseits um Prozesse, die die Persönlichkeit des_r Einzelnen fördern (Hummrich 2017; Grundmann 2017). Es ist unbestritten, dass Lernen/Lehren, Erziehung und Bildung zentrale Bedingungen des Schul- und Bildungssystems darstellen und soziales Handeln beschreiben, wobei Letzteres ebenso für die Sozialisation gelten kann. Insofern sind Fragen nach der Differenzierung von Sozialisations- und Selektionsfunktion des Bildungswesens von Relevanz, um verdeckte, tw. unbewusste Prägungen in unserem sozialen Handeln, in der Interaktion zu erkennen und ihre Bedeutung für die Reproduktion von gesellschaftlichen Strukturen sowie von Bildungsungleichheit bewusst zu machen.Diese Fragestellungen leiten zum zweiten Thema Bildungs(un)gleichheit und Chancengerechtigkeitüber. Obwohl Bildungspolitik bemüht war und ist, durch viele Reformen dazubeizutragen das Prinzip der Chancengerechtigkeit erfolgreich umzusetzen, soführen die Resultate aus aktuellen Studien (z.B. Begleitstudien zu PISA) va zur Frage, ob Bildung als Recht aller Bürger_innen, ob Chancengerechtigkeit in unserem Bildungssystem tatsächlich gewährt ist. Im Kontext beider Themen wird ebenso "Pädagogische Reflexivität" eingeübt, sowohl durch das Überdenken der eigenen, teils impliziten Deutungs- und Handlungsmuster und/oder der Begründungen für das Handeln als auch durch gegensätzliche Deutungen von sozialen Situationen, durch Infragestellen von Selbstverständlichkeiten im Rahmen von Fallkonstruktionen.
Literatur
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