Intendierte Lernergebnisse
gute Texte schreiben; Sprachbewusstsein, Sprachgefühl, Textfertigkeiten;
Lehrmethodik
"theoriegestütztes Lernen am eigenen Text" (entwickelt von Maria Nicolini), Textbetrachtung, -diskussion und -analyse, unterstützt von sprachtheoretischen Inputs; Plenum, Kleingruppen, Einzelarbeit, "Hausaufgaben" ...
Inhalt/e
Die Wortsprache ist ein elementares Medium der Verständigung. Oft soll das Gesprochene den Moment des Gesprochenwerdens auch überdauern, indem es geschrieben, in einen Text gefasst wird. Für Ihre Seminararbeiten, für Ihre Abschlussarbeit, Diplomarbeit, Masterarbeit, Dissertation, brauchen Sie eine souveräne Sprache und die Fähigkeit, begründete Stilurteile zu fällen. Die eigene Sprache finden und sie als Trägerelement der Wissenschaft und des späteren Berufes entfalten, ist eine Form der Identitätssuche, für die Ihnen das Studium den geeigneten Ort bietet. Die Lehrveranstaltung steht unter dem Motto "der Klarheit einen Altar errichten" (Julian Schutting). Die Methode lässt sich bezeichnen als "theoriegestütztes Lernen am eigenen Text". An die Texte der Teilnehmenden werden etwa folgende Fragen gestellt: Was sehen wir an diesem Text, welche Bedeutungen kommen uns entgegen, was verstehen wir (nicht), verstehen alle zumindest annähernd Dasselbe, gibt es Unklarheiten? Die Textanalyse gründet auf dem Prinzip "Wertschätzung der vorliegenden Texte". Kein Autor, keine Autorin darf unter Verteidigungsdruck geraten. Nicht kritisiert werden Meinungen und Thesen der Schreibenden. Im Gegenteil, die Meinungen und Thesen müssen den Autoren und Autorinnen gelassen werden. Im Mittelpunkt stehen nicht die Ansichten der Schreibenden, schon gar nicht die Schreibenden selbst, sondern ihre Texte. Das Interesse richtet sich auf die Sprache und auf die Texte. Sagt der Text das, was der Autor, die Autorin sagen möchte? Versteht die teilnehmende Gruppe den Text so, wie er verstanden werden will? Ließe sich manches einfacher, klarer, kürzer sagen? Welche Ansprüche sind an einen wissenschaftlichen Text gestellt? Woran erkennt man einen guten Text? Wie kann man einem missglückten Text aufhelfen? Auch die stets wiederkehrenden Themen kommen zur Sprache: Aufbau eines Textes, Zitieren, handwerkliche Ausstattung und - wie sollte es anders sein - die Schreibblockade, die Angst vor dem Anfangen.
Themen
Schreiben in der Wissenschaftwissenchaftlicher SprachgebrauchKriterien des wissenschaftlichen Schreibens und des wissenschaftlichen TextesSprechen und Schreiben - Akte des DenkensStil, was ist das?Zitieren, Argumentieren, Redigieren ...LehrzielAneignung einer souveränen Sprache und der Fähigkeit, einen guten wissenschaftlichen Text zu schreibenVoraussetzungenDie Lehrveranstaltung hat Anwesenheitspflicht!Die Teilnahme an der ersten LV-Einheit ist unbedingt notwendigBeherrschung der deutschen Sprache, jedenfalls gute Kenntnisse.
Literatur
die beiden Bücher von Maria Nicolini: -- Wissenschaft ist Sprache. Form und Freiheit im wissenschaftlichen Sprachgebrauch. Verlag Wieser 2011 -- Das unterschätzte Vergnügen. Schreiben im Studium. Verlag Drava 2012