Intendierte Lernergebnisse
Die Lehrveranstaltung bietet eine interdisziplinäre und praxisorientierte Einführung in Methoden der Konfliktanalyse und Konfliktbearbeitung, die auch unbewusste Konfliktdynamiken wie etwa wiederkehrende Verhaltensmuster, gegebene Machtstrukturen und soziokulturelle Prägungen in dialogischen Verfahren aufdecken und bearbeiten.In Anwendung auf aktuelle Fragen rund um den sogenannten „Kärntner Volksgruppenkonflikt“ eignen sich die Teilnehmer/innen das vom Herbert C. Kelman Institut entwickelte Verfahren der Interaktiven Konflikttransformation an. Das Verfahren wird dabei theoriegeleitet, kritisch-reflektierend und im direkten Dialog mit Vertreter:innen aus Politik, Kultur, Zivilgesellschaft und Wirtschaft erlernt.Die LV ermöglicht daher unmittelbaren Kompetenzerwerb in der Konfliktbearbeitung, erlaubt qualitative Methoden der Feldforschung zu erproben und bildet selbst eine Intervention in einem komplexen und aktuellen Konfliktfeld.
Lehrmethodik
Kleingruppenarbeiten, Kurzreferate im Plenum, Dialogrunde mit Vertreter:innen von Konfliktparteien, Interviews
Inhalt/e
Den Mittelpunkt der LV bildet die praktische Umsetzung jener im Zuge des KS "Grundlagen ziviler Konfliktbearbeitung am Beispiel des Alpen-Adria-Raums" (WiSe 2022) vermittelten Konzepte und Methoden am Beispiel des Verfahrens der Interaktiven Konflikttransformation. Die vorliegende LV kann jedoch ausdrücklich auch ohne Besuch der LV aus dem WiSe besucht und absolviert werden – es sind keinerlei Vorkenntnisse notwendig!Das Verfahren der Interaktiven Konflikttransformation, welches in der vorliegenden LV in Anwendung auf den Kärntner Volksgruppenkonflikt von den Studierenden aktiv erprobt wird, gliedert sich in drei Phasen:(1) Die erste Phase dient der Analyse des sichtbaren „Fokuskonflikts“ in der Gegenwart – im Sinne der Frage, von welchen Konfliktakteur:innen welche Ziele warum und mit welchen Strategien verfolgt werden.(2) Die zweite Phase zielt darauf ab, diesen häufig eindimensional wahrgenommenen Fokuskonflikt zu kontextualisieren und in seiner gesamten Komplexität zu erfassen; durch das Ausleuchten der Konfliktgeschichte, der Machtstrukturen sowie soziokultureller Faktoren.(3) Die dabei gewonnenen Einsichten dienen dazu, in der dritten Phase kreative und kontextsensitive Strategien für eine Konflikttransformation zu entwickeln, welche die identifizierten sozialen und kulturellen Tiefendimensionen, traumatisierende Erfahrungen sowie emotionale Faktoren berücksichtigen.Die dabei zur Anwendung kommenden Methoden basieren auf unterschiedlichen disziplinären Zugängen, welche durch das in den Forschungs- und Praxisfeldern der Friedensstudien und Konfliktbearbeitung, Organisationsentwicklung, Kultur- und Sozialanthropologie sowie Philosophie bzw. Wissenschaftstheorie tätigem Lehrenden-Duo praxisnah vermittelt werden.Inkl. Gastvorträge von Dr. Daniel Wutti, Ko-Leiter der Lehrveranstaltung "Grundlagen ziviler Konfliktbearbeitung am Beispiel des Alpen-Adria-Raums" aus dem WiSe 2022.
Literatur
wird über Moodle bekanntgegebenLink auf weitere Informationenhttps://www.kelmaninstitute.org http://www.dialogischeserinnern.at