Intendierte Lernergebnisse
Die Teilnehmenden erwerben Kenntnisse über zentrale Problemstellungen kritischer Medientheorie, u.a.- Zusammenspiel von Struktur und Agency- Politische Ökonomie- Ideologie/Propaganda- Öffentlichkeit
Lehrmethodik
Frontalunterricht, Gruppenarbeiten und Referate
Inhalt/e
Im Kanon der Medien- und Kommunikationswissenschaften spielen kritische Theorien eine gewisse Rolle. Eher strukturbetonte Ansätze der Kritischen Theorie oder Althussers werden in vielen Curricula mit den handlungsorientierten Ansätzen der Cultural Studies in Verbindung gebracht - oft in kontrastiver Form. Ein Großteil dieses Kanons ist schon einige Dekaden alt, mitunter wirken die Ansätze, da sie sich auf analoge, unilineare Massenkommunikation beziehen, aus der Zeit gefallen. Das ist bedauernswert, denn ohne reflektierten und umfassende Einbezugnahme politökonomischer Verhältnisse, wie sie diese Ansätze bieten, sind Medienwirkungen schwer zu fassen. Um die "neuen Medien" zu denken, werden daher diese älteren mit neueren Analysen zusammengedacht. Ziel ist, zu einem besseren Verständnis der Medien, ihrer Funktion und Wirkung in den gegenwärtigen Verhältnissen beizutragen.
Erwartete Vorkenntnisse
Die in der "Einführung in die Cultural Studies" Vorlesung behandelten Ansätze sollten bekannt sein.
Curriculare Anmeldevoraussetzungen
Für die Aufnahme in das Proseminar müssen folgende Lehrveranstaltungen positiv absolviert sein:Positiv absolvierte StEOPPositiv absolvierte LV Einführung in die Methoden (quantitativ und/oder qualitativ)Positiv absolvierte LV Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten in den Medien- und Kommunikationswissenschaften
Literatur
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