Nach Absolvierung dieser Lehrveranstaltung sind die Studierenden mit den Konzepten, Prinzipien und Methoden der Sprachtypologie vertraut. Außerdem sind sie dazu in der Lage, die deutsche Sprache typologisch gegenüber anderen Sprachen zu situieren.

Interaktiver Vortrag, Übungen.

Die Sprachtypologie ist der Zweig der Sprachwissenschaft, der sich mit der Beschreibung, dem Vergleich und der Klassifikation der natürlichen Sprachen befasst. Nach einer Ergänzung der Basisprinzipien der Sprachtypologie besprechen wir ausgewählte typologische Fragestellungen aus den Bereichen Phonetik, Lexikon, Morphologie und Syntax. Wir schauen uns die Vielfalt der natürlichen Sprachen in diesen Bereichen an und stellen uns die Frage, wie sich die deutsche Sprache  in der jeweiligen Hinsicht zu den anderen natürlichen Sprachen weltweit verhält. Dabei beschränken wir uns nicht auf den Vergleich mit anderen europäischen Sprachen, sondern wir beziehen auch Sprachen aus anderen Kontinenten mit ein.

Linguistisches Grundwissen und eine gewisse Vertrautheit mit den Grundlagen der grammatischen Beschreibung werden vorausgesetzt.Passive Englischkenntnisse können vorteilhaft sein, weitere Fremdsprachenkenntnisse sind nicht erforderlich (aber natürlich durchaus willkommen).

Auf jeden Fall sollten die Studierenden eine Einführung in die Sprachwissenschaft abgeschlossen haben. Zusätzlich sollte, sofern nicht bereits abgeschlossen, zumindest parallel eine Grammatik-LV mit Schwerpunkt Morphologie und/oder Syntax besucht werden.Für Studierende aus der Germanistik handelt es sich vorzugsweise um die Lehrveranstaltungen VC "Grundkurs Sprachwissenschaft" (oder VO/VC "Sprache und Kommunikation") und VC "Grammatik". Für Studierende aus den Cross-Border Studies kommen stattdessen auch entsprechende Lehrveranstaltungen aus anderen Philologiestudien in Frage.

Die Kurslektüre wird noch bekannt gegeben.Als Hintergrundlektüre empfiehlt sich eine Einführung in die Sprachtypologie, zum Beispiel (wenn auch terminologisch nicht ganz sauber): Hentschel, Elke. 2023. Deutsch typologisch. Eine Einführung. Berlin: Metzler.

Mitarbeit (aktive Beteiligung im Unterricht sowie Vorbereitungsaufträge), Klausur.Studierende, die für diese Lehrveranstaltung 4 ECTS bekommen, schreiben außerdem im Laufe des Semesters eine kleine Hausarbeit. Diese ist vor der Klausurteilnahme abzugeben.

Die Klausur besteht aus zwei Teilen. Im ersten Teil werden die Grundbegriffe und Basisprinzipien der Sprachtypologie geprüft. Dieser Teil ist ohne Unterlagen und Hilfsmittel zu schreiben (anderssprachigen Austauschstudierenden kann die Verwendung eines Wörterbuchs erlaubt werden). Im zweiten Teil sollen die Studierenden selber eine typologische Fragestellung bearbeiten, wie das im Laufe des Semesters in der Lehrveranstaltung gemacht wurde. Für diesen Teil sind Unterlagen in Papierform (ausgedruckte Folien, Mitschriften usw.) erlaubt, jedoch keine elektronischen Unterlagen oder Hilfsmittel.Die Studierenden haben für beide Prüfungsteile insgesamt 90 Minuten, die sie selber einteilen können. Sie starten auf jeden Fall mit dem ersten Teil; erst nach endgültiger Abgabe des ersten Teils bekommen sie die Aufgabe für den zweiten Teil.

Da diese Lehrveranstaltung eine prüfungsimmanente ist, sollte die Obergrenze von maximal drei Fehleinheiten (zu je 90 Minuten) nicht überschritten werden.Für die Benotung der Prüfung zählt für beide Teile die Richtigkeit der Antworten, für den zweiten Teil zusätzlich die Relevanz und die typologische Stringenz. Für die Hausarbeit werden außerdem die formale Gestaltung (Struktur und Aufbau, sprachliche Korrektheit, angemessener Stil, gepflegtes Layout) und, je nach Thema, die angemessene Verwendung von Literatur berücksichtigt. Die Verwendung generativer KI-Anwendungen ist nicht erlaubt.