Nach Abschluss dieser Lehrveranstaltung sind die Studierenden dazu in der Lage, über Verfestigung in der deutschen Sprache zu reflektieren. Ihnen ist bewusst, wie hoch der Verfestigungsanteil in der Sprache ist und dass Festigkeit in der Sprache ein graduelles Phänomen ist.

Vortrag, Referate, DiskussionDie einzelnen Einheiten bestehen aus einer Abwechslung von theoretischem Vortrag durch den LV-Leiter und gemeinsamer Diskussion anhand von Beispielen und zur Verfügung gestellter Literatur. Am Ende des Semesters halten die Studierenden außerdem ein Kurzreferat, in dem sie das Konzept Ihrer Seminararbeit vorstellen und sich dazu Feedback vom LV-Leiter und von den anderen Studierenden holen.

Thema dieser Lehrveranstaltung sind verfestigte Verbindungen und Muster in der deutschen Sprache.Im ersten Teil der Lehrveranstaltung wird das Phänomen der Verfestigung im Allgemeinen beleuchtet. Dargelegt wird u. a., wie omnipräsent Verfestigung in der Sprache ist und welche Arten von festen Verbindungen es gibt (Phraseologismen wie Sprichwörter und Routineformeln, Kollokationen usw.). Außerdem werden einzelne Eigenschaften fester Verbindungen ausführlicher beleuchtet (Distribution, Motivation, Übersetzbarkeit/Sprach- und Kulturspezifik usw.).Im zweiten Teil der Lehrveranstaltung wird der graduellen Natur der Verfestigung besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Gezeigt wird, dass nur wenige feste Verbindungen wirklich fest sind und dass einzelne Verbindungen Slots enthalten, die relativ frei variiert werden können (sog. Phraseoschablonen). Wir gehen auf die Möglichkeiten und Einschränkungen dieser Variation ein.Ein rekurrentes Fallbeispiel stellen die sogenannten IAW-Phrasen dar (Ausdrücke wie zum Teufel, zur Hölle, in aller Welt, um Gottes willen usw.). Zu den einzelnen Themen werden jedoch auch immer wieder andere Beispiele herangezogen.

Linguistisches Grundwissen wir vorausgesetzt. Im Idealfall ist auch eine gewisse Vertrautheit mit den Grundlagen der grammatischen Beschreibung vorhanden.

Auf jeden Fall VC "Grundkurs Sprachwissenschaft" bzw. VO/VC "Sprache und Kommunikation" (oder eine äquivalente Lehrveranstaltung), im Idealfall auch VC "Grammatik" und ein linguistisches Proseminar.

Wird noch bekannt gegeben.

Mitarbeit (aktive Beteiligung im Unterricht, kleinere (Vorbereitungs)Aufträge mit mündlicher Vorstellung der Befunde/Ergebnisse)Seminararbeit (inkl. Kurzreferat, in dem das Konzept der Arbeit als "Work in Progress" präsentiert wird, und Abschlussgespräch).

Die Seminararbeit soll einen Aspekt der Phraseologismen oder Phraseoschablonen des Deutschen (ggf. kontrastiv) thematisieren. Sie soll auf jeden Fall auch eine empirische Komponente enthalten. Das genaue Thema und die genaue Vorgehensweise/Methodik werden einzeln mit dem LV-Leiter abgesprochen; der Umfang der Arbeit hängt von der ECTS-Zahl ab.

Da diese Lehrveranstaltung eine prüfungsimmanente ist, sollte die Obergrenze von maximal drei Fehleinheiten (zu je 90 Minuten) nicht überschritten werden.Für das Referat und die Seminararbeit gelten folgende Beurteilungskriterien:- Inhaltliche Kriterien: Themenentfaltung, Aufbau und Struktur, (für die Arbeit auch) angemessene Verwendung von Literatur- Formale Kriterien: sprachliche Gestaltung (Stil und Ausdruck), sprachliche Korrektheit, gepflegtes Layout- Methodische Kriterien (nur für die Arbeit, und abhängig von Thema und Methode): Einbettung in den Forschungsdiskurs, Anwendung einer geeigneten MethodeEs werden nur solche Arbeiten angenommen, die den sprachlich-formalen Anforderungen im Wesentlichen genügen. Die Verwendung generativer KI-Anwendungen ist nicht erlaubt.