Intendierte Lernergebnisse
- Gezielter Überblick über die Entwicklung der deutschsprachigen Literatur von der klassischen Moderne bis zur Nachkriegsliteratur anhand von Einzelbeispielen und ihren sozial- und kulturgeschichtlichen Kontexten- Gespür für Epochenwechseln anhand der ästhetischen Gestaltung literarischer Artefakte und der darüber zum Ausdruck gebrachten Stoffe und Inhalte
Lehrmethodik
Wechsel zwischen Vorlesungs-Anteilen und gemeinsamer Arbeit am literarischen Material; Möglichkeit für Kurzreferate bzw. Präsentationen ist gegeben
Inhalt/e
Das 20. Jahrhundert gilt nicht nur als das Zeitalter der Katastrophen, Diktaturen und zivilisatorischen Brüche, sondern literar- und kulturhistorisch auch als die Phase der sogenannten -Ismen. Fast keine ästhetische Strömung, vor allem, wenn sie sich als innovatorisch und stilbildend begriff, kam ohne dieses Suffix aus. Während sich jedoch zuvor Epochen oder auch Bewegungen oft aneinander ablösten, kann ab der sogenannten „klassischen Moderne“ von einer Synchronizität verschiedener Richtungen und ästhetischer Anschauungen gesprochen werden. Um einen Überblick über die Vielfalt literarischer Produktivität im 20. Jahrhundert zu geben, sollen gattungsübergreifend Texte von der sogenannten klassischen Moderne bis zur Jahrtausendwende unter die Lupe genommen werden, vor allem zunächst aus den Avantgarde-Strömungen des Naturalismus, Ästhetizismus, Symbolismus, Expressionismus, Dadaismus, Surrealismus, Existentialismus etc. Sie alle reagieren auf die zeitgenössischen Paradigmenwechsel des 20. Jahrhunderts, so dass sich zwangsläufig die Frage auftut, was aus diesem stilpluralistischen Erbe der Moderne nach 1945 wird, ob die Nachkriegsliteratur und die Strömungen der Postmoderne sich dieser Vorgaben (intertextuell) bedienen, inwieweit sie diese (kritisch) reflektieren, oder ob sie eigene Wege ästhetischer Kreativität zu gehen versuchen. Daher sollen die Texte, poetologischen Anschauungen und auch die Autoren*innen gezielt vor den sozial- und kulturhistorischen Hintergründen und den Umbrüchen des 20. Jahrhunderts kontextualisiert werden.
Erwartete Vorkenntnisse
- Interesse an einer Mischung aus Überblickswissen und gezielt-konkreter Textarbeit- Lektüre- und Diskussionsbereitschaft
Literatur
1) Wilfried Barner (Hg.): Geschichte der deutschen Literatur Bd. 12: Geschichte der deutschen Literatur von 1945 bis zur Gegenwart, München 2006, zweite Auflage.2) Helmuth Kiesel: Geschichte der literarischen Moderne. Sprache, Ästhetik, Dichtung im 20. Jahrhundert, München 2017, zweite Auflage.