Intendierte Lernergebnisse
Die Seminarteilnehmer:innen üben sich in einem kulturanalytischen Blick auf neue KI-Techniken, ihre Ästhetiken und ihre Inszenierungen. Sie lernen die soziokulturellen Implikationen und Relationen solcher Techniken anhand von Themen wie Trauer, Sterblichkeit, Einsamkeit, Partnerschaft, Sexualität und Kommerz zu kontextualisieren.
Lehrmethodik
Gruppen- und EinzelarbeitTextlektüre und -analyseInput durch den LV-LeiterDiskussion in Gruppen und im Plenum
Inhalt/e
Die Veröffentlichung von ChatGPT markierte einen neuen Höhepunkt der öffentlichen Aufmerksamkeit für das Thema Künstliche Intelligenz (KI). In der Folge drängen neue Techniken, beschleunigt durch marktwirtschaftliche Logiken, in einer Vielzahl von Bereichen des beruflichen sowie des privaten Lebens vor. Auch grundlegende menschliche Erfahrungen wie Liebe, Partnerschaft, Sterben oder Tod werden zum Gegenstand emergenter KI-Anwendungen: Anbieter:innen von sogenannten Griefbots als Teil einer "Digital Afterlife Industry (DAI)" versprechen Trauernden einen Weg, mit Simulationen ihrer geliebten Verstorbenen zu kommunizieren und diese so quasi "wiederzubeleben" (vgl. Hollanek/Nowaczyk-Basińska 2024) und "AI-girlfriends" bzw. "fembots" werden als optisch und habituell "perfekte" Partnerinnen für einsame Singlemänner angepriesen (vgl. Depounti et al. 2023). Die Entwicklung solcher Techniken erfolgt nicht aus dem Nichts, sondern liegen ihnen bestimmte kulturell geprägte Vorstellungen und „soziotechnische Imaginarien“ (Jasanoff/Kim 2009/Jasanoff 2015) zugrunde. Vor dem Hintergrund von Themen wie Trauer(praktiken), Sterblichkeit, Einsamkeit, Partnerschaft und Sexualität geht es in dem Proseminar darum diese expliziten KI-Techniken kulturwissenschaftlich zu kontextualisieren.
Erwartete Vorkenntnisse
Bereitschaft zur aktiven Mitarbeit und Diskussion (!)
Literatur
Literatur wird zu Beginn der Lehrveranstaltung bekanntgegeben.