Intendierte Lernergebnisse
Die Teilnehmer_innen gewinnen eine neue, machtkritische Perspektive auf alltägliche Social Media-Nutzungspraktiken. Die Frage, welche Rolle Macht in den Social Media für die User_innen spielt, bildet den Ausgangspunkt für ein kleines Forschungsprojekt, welches im Kurs umgesetzt wird.
Lehrmethodik
Die Lehrmethodik zielt darauf ab, die Theorie sowie eigene Erfahrungen eng mit der Forschungspraxis zu verschränken: Nach einem einführenden theoretischen Teil bilden die Teilnehmer_innen Gruppen, bestimmen eine Forschungsfrage und wählen eine Forschungsmethode aus, danach setzen die Forschung um. Der Forschungsprozess wird im Plenum durch Reflexionsschleifen, Austausch und Input der LV-Leiterin kontinuierlich begleitet. Die Ergebnisse der Gruppenarbeiten werden im Plenum präsentiert, diskutiert und miteinander verglichen.
Inhalt/e
In welchen Formen wirkt die Macht in Social Media auf die User_innen?Welche Erfahrungen mit Macht haben die Teilnehmer_innen in Social Media selbst schon gemacht?Fragen für das Forschungsprojekt könnten sein:Wie gehen User_innen damit um, dass kontinuierlich Daten über ihr Nutzungsverhalten gesammelt werden und sie damit einer permanenten Überwachung ausgesetzt sind, auf Basis dieser Daten sowohl ihr Konsumverhalten als auch ihre politischen Präferenzen manipuliert werden können,sie permanent gesellschaftlichen Normierungsprozessen ausgesetzt sind, dass durch mächtige Influencer_innen fragwürdige Schönheits-, Körper-, Leistungs-, Beziehungsnormen produziert und reproduziert werden, Shitstorms und Hatepostings sich gegen marginalisierte Gruppen richten oder an gesellschaftskritischen UserInnen entladen? Doch wo Macht ist, ist auch Widerstand (Foucault), daher stellt sich gleichzeitig die Frage:Wo und wie unterminieren und untergraben die User_innen die Mechanismen der Macht? Welche Formen von Widerstand halten sie ihr entgegen?
Literatur
Michel Foucault: Überwachen und Strafen. (1975) Die Geburt des Gefängnisses. Frankfurt am Main: suhrkamp tb wissenschaft 1977.