Intendierte Lernergebnisse
Die Studierenden werden die Historie, den Zusammenhängen und den Perspektiven der Journalismuskritik sowie von Initiativen, die sich für Medienfreiheit und insbesondere verfolgte Journalistinnen und Journalisten einsetzen, kennenlernen. Als eigene Forschungsleistung sollen Fallstudien zu verfolgten Journalistinnen und Journalisten entwickelt, durchgeführt und – in Form eines Posters – präsentiert werden.
Lehrmethodik
Angestrebt wird eine Kombination verschiedener Lehrmethoden ebenso wie die Dokumentation der Ergebnisse der Veranstaltung. Zum Einsatz kommen sollen Kurzreferate (Vorstellung von Schlüsseltexten sowie Recherchen Initiativen zur Medienaufklärung), die Durchführung und Präsentation von eigenen kleineren Fallstudien in Form von Postern.Abgeschlossen wird die Veranstaltung mit einer Reflektion/Hausarbeit; die Reflexion enthält nicht nur eine Betrachtung der Lehrveranstaltung, sondern auch eine überarbeitete Fassung der eigenen Arbeiten (also Kurzreferat und kleiner Analyse).
Inhalt/e
Anhand von Fallanalysen beschäftigt sich die Lehrveranstaltung mit der Bedeutung der Medienfreiheit für die Demokratie und thematisiert dann die Arbeitsbedingungen von Journalistinnen und Journalisten in jenen Ländern, in denen die Medienfreiheit eingeschränkt ist.Der erste Teil der Lehrveranstaltung befasst sich mit Texten, die den Zusammenhang von Medien und Demokratie sowie Medienfreiheit und Medienaufklärung betonen.Im zweiten Teil werden Basiskonzepte des Mediensystemvergleichs ebenso aufgearbeitet wie Vorschläge zur Weiterentwicklung insbesondere des Modells von Hallin / Mancini als auch die Ausweitung des Gegenstands diskutiert.Der dritte Teil widmet sich zum einen dem Vergleich ausgewählter Mediensysteme in Hinsicht auf die strukturellen und organisatorischen Bedingungen für Meinungsfreiheit und zum zweiten der Situation von Journalistinnen und Journalisten in den ausgewählten Ländern. In Fallanalysen werden die Verfolgung und Ermordungen von Journalistinnen und Journalisten aufgearbeitet.Schließlich werden Initiativen vorgestellt, die dies Missstände öffentlich machen und für Medienaufklärung eintreten.Neben der gemeinsamen Lektüre von ausgewählten Texten zur Analyse von Mediensystemen wird von den Kursteilnehmer:innen zunächst ein Lektüreprotokoll zur aktuellen Forschung zum Mediensystemvergleich verfasst. In Kleingruppen wird dann ein Poster zu verfolgten oder ermordeten Journalistinnen und Journalisten entwickelt, gestaltet und präsentiert. Abschließend wird ein Text erstellt, der den auf dem Poster beschriebenen Fall (Verfolgung eine Journalistin / eines Journalisten) in Bezug zu dem jeweiligen Mediensystem und den Initiativen zur Verbesserung der Medienfreiheit in Beziehung setzt. Angestrebt ist auch eine Aufarbeitung einer theatralen Beschäftigung mit dem Fall der 2017 ermordeten maltesischen Journalistin Daphne Caruana Galizia – weitere Informationen erfolgen zu Beginn der Lehrveranstaltung
Erwartete Vorkenntnisse
Für das Seminar werden von den Teilnehmer:innen keine Vorkenntnisse im Forschungsfeld Journalismuskritik oder Medienaufklärung. Denn es werden die sozialwissenschaftlichen Grundlagen Analyse von Mediensystemen und den Arbeitsbedingungen von Journalistinnen und Journalisten vorgestellt.
Curriculare Anmeldevoraussetzungen
Für die Aufnahme in das Seminar müssen folgende Lehrveranstaltungen positiv absolviert sein:Positiv absolvierte StEOPPositiv absolvierte LV Einführung in die Methoden (insbesondere qualitative Methoden)Positiv absolvierte LV Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten in den Medien- und KommunikationswissenschaftenPositiv absolviertes Proseminar
Literatur
Auswahl – weitere Texte werden zu Beginn der Veranstaltung genannt. eBlum, Roger (2014): Lautsprecher & Widersprecher. Ein Ansatz zum Vergleich der Mediensysteme. Köln: H.v.Halem.Chadwick, Andrew (20172); The Hybrid Media System. Politics and Power. Oxford: Oxford University Press.Donk, André; Marcinkowski, Frank; & Trappel, Joseph (2012: Konzentration, Selbstverständnis und innere Demokratie. Nachrichtenmedien und ihr Beitrag zur Demokratie im internationalen Vergleich. M&K 60. Jahrgang 4/2012, 501-519.Garton Ash, Timothy (2016): Redefreiheit. Prinzipien für eine vernetzte Welt. Bonn (Lizenzausgabe der BpB).Hallin, Daniel G. / Manchini, Paulo (2004): Comparing Media systems: Three modles of media and politics. New York, NY: Cambridge University Press.Hallin, Daniel G. / Manchini, Paulo (2017): Ten years after comparing media systems: What have we learned? In: Political Communication, 34. Jg. H.3, S. 155-171.Hanitzsch, Thomas; Seethaler, Josef; & Wyss, Vinzenz (Hrsg.) (2019). Journalismus in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Wiesbaden: Springer VS.ORF (Hrsg.) (2018): Der Auftrag: Demokratie. Wien.ORF (Hrsg.) (2022): Public Value Texte. Public Service Media in Europa. Wien.Thomas, Barbara (Hrsg.) (2007): Mediensysteme im internationalen Vergleich. Konstanz: UVK.