Intendierte Lernergebnisse
Die Studierenden beschäftigen sich in Theorie und anhand ausgewählter Praxisbeispiele mit unterschiedlichen Formen des zivilen Ungehorsams und gewaltfreier Aktionen im Kontext sozialer Bewegungen. Sie vertiefen sich in regionale und internationale zivilgesellschaftliche Prozesse von Protest und Widerstand und lernen Ähnlichkeiten und Unterschiede sozialer Kämpfe kennen. Sie lernen unterschiedliche disziplinäre Perspektiven der Sozial-, Geistes- und Kulturwissenschaften auf diese Fragen kennen und können deren politische Umstrittenheit besser verstehen und bewerten. Sie verstehen historische und gegenwärtige außerparlamentarische Opposition als Teil eines lebendigen demokratischen Systems, und erkennen viele heute selbstverständliche Rechte als Ergebnisse politischer und zivilgesellschaftlicher Auseinandersetzungen.Im Zuge dessen erfahren sie von unterschiedlichen Theoretisierungen gesellschaftlicher Widersprüche und Aushandlungsprozesse und erkennen deren Rückkoppelung mit konkreter politischer Praxis.Zudem ist geplant, ausgewählte Gäste (online) in die LV einzuladen, die von ihrer theoretischen Verortung und praktischen Erfahrung berichten können und den Studierenden für Fragen zur Verfügung stehen.
Lehrmethodik
Lektüre und deren Diskussion von Grundlagentextenschriftliche und andere (zeichnen, Rollenspiel etc.) didaktische Übungen zur vertiefenden Erschließung der InhalteGruppenarbeit zu Recherche und Erfassung von selbst gewählten ThemenstellungenEinladung von Gästen zur Diskussion spezifischer Fallbeispiele oder Perspektiven
Inhalt/e
In einer ersten Phase beschäftigen sich Studierende mit Konzepten von Gewaltfreiheit, Gewaltverzicht und Gewaltlosigkeit und lernen unterschiedliche Formen und Theorien von Gewalt kennen. Sie erarbeiten sich Grundlagen der theoretischen Debatten über zivilen Ungehorsam und gewaltfreie Aktion als Mittel demokratischer Politik und ihrer Grenzen.In einer zweiten Phase recherchieren die Teilnehmenden nach ihren eigenen Interessen in Kleingruppen zu selbst gewählten sozialen Bewegungen, deren Aktionsformen und der Theoretisierung eben dieser. Beispiele sind etwa historische und gegenwärtige Debatten aus folgenden Kontexten, regional und international: Friedensbewegung, Frauenrechtsbewegung, Abrüstung, Antirassismus, Klimaschutzaktivismus, Menschenrechtsbewegung, Dekolonisierung etc. In einer dritten Phase präsentieren die Studierenden die Ergebnisse ihrer Recherchen und Diskussionen, fokussiert auf die Frage nach Theoretisierung und Praxis von zivilem Ungehorsam und gewaltfreier Aktion im jeweiligen Kontext der untersuchten sozialen Bewegung.
Erwartete Vorkenntnisse
Interesse an der ThematikFähigkeit und Bereitschaft zu möglicherweise kontroversen Debatten
Literatur
Eine detaillierte Literaturliste wird zu Beginn der LV auf der Moodle-Plattform bekanntgegeben und gern mit Vorschlägen durch Studierenden angereichert.