Intendierte Lernergebnisse
Studierenden sollen die Entwicklung des Fachs sowie seiner Strömungen und Themen nachvollziehen und wichtige AutorInnen, Begriffe, Theorien und Debatten kennenlernen. Zentral dafür sind theoretische Konzepte von Frieden und Konflikt, Gewalt und Gewaltlosigkeit, die sich in wichtigen Auseinandersetzungen des Feldes widerspiegeln. In einem zeitlich und thematisch breiten Überblick über ein inter- und transdisziplinäres Forschungsfeld, seine Zentren, Ränder und Entwicklungen, loten die Studierenden eine Verortung ihrer eigenen Fragestellungen und Interessen im Zusammenhang mit Themen der Friedens- und Konfliktforschung aus. Aus aktuellem Anlass werden wir punktuell auch eine friedensforschende Perspektive auf den Krieg in der Ukraine in die LV erarbeiten. Das intendierte Lernergebnis besteht hierbei im Kennenlernen eines kritischen Zugangs zur medialen Berichterstattung, die von zunehmender auch sprachlicher, kognitiver und affektiver Militarisierung geprägt ist.
Lehrmethodik
Vortrag der Lehrenden, Rezeption und Diskussion von Audio- und Videobeiträgen, Erarbeitung von Basistexten in Einzel- und Gruppenarbeit, Diskussion, eigene Recherchen und Verfassen von Kurztexten, ggf. (virtuelle) Gespräche mit ExpertInnen
Inhalt/e
Warum und seit wann gibt es welche Arten von Friedens- und Konfliktforschung? Womit beschäftigt sie sich und auf welche Art und Weise? Warum ist sie genuin inter- und transdisziplinär und was bedeutet das für die Bearbeitungen ihrer Themen? Was ist (nicht) Gewalt? Was ist positiver/negativer Frieden? Was versteht man unter einem 'gerechten Krieg'? Warum ist zivil-militärische Zusammenarbeit eine Herausforderung für die Friedensforschung? Was heißt Konflikttransformation und wer kann diese leisten? Was ist Friedensarbeit? Was ist eine Zivilklausel? Woher kommt und was kann eine 'Kultur des Friedens'? In welchem Verhältnis stehen Gewaltphänomene im Kontext internationaler Politik mit innenpolitischen und sogar vermeintlich privaten Themen? Welche Zusammenhänge können wir zwischen diesem Debattenfeld und der eigenen Disziplin (der Studierenden) herstellen?
Erwartete Vorkenntnisse
Interesse an der Thematik, Bereitschaft zur Lektüre englischsprachiger Texte
Curriculare Anmeldevoraussetzungen
keine
Literatur
Eine Literatur- und Ressourcenliste wird zu Beginn der LV zur Verfügung gestellt. In der LV verwendete Texte und Materialien sind auf Moodle zu finden.---Brunner, Claudia (2018): Zwei Paar Schuhe? Friedens- und Konfliktforschung braucht Gender Studies. In: Wissenschaft & Frieden 36(3): 18-20. URL: https://wissenschaft-und-frieden.de/seite.php?artikelID=2298Brunner, Claudia (2015): Kassandras Dilemma - oder: Was kann Friedens- und Konfliktforschung? Rede anlässlich der Eröffnung des Studienjahres 2014/2015, MA Sozialwissenschaftliche Konfliktforschung. Augsburger Universitätsreden, Bd. 70. Augsburg. URL: http://www.presse.uni-augsburg.de/publikationen/unireden/unireden_pdfs/UR_70_Brunner_FuKF.pdf. Ratković, Viktorija/Wintersteiner, Werner (Hg.) (2010): Culture of Peace. A Concept and Campaign Revisited. Klagenfurt.Wintersteiner, Werner/Wolf, Lisa (Hg.) (2016): Friedensforschung in Österreich. Bilanz und Perspektiven. Klagenfurt.