Intendierte Lernergebnisse
Klassische Ansätze der Psychoanalyse fachlich fundiert und kritisch beurteilen können.Einen differenzierten Überblick über moderne Psychoanalyse in Theorie, Forschung, Technik und Praxis erlangen.Psychodynamische Ansätze von anderen Therapieschulen und Theorietraditionen (Kognitive Theorie, Systemische Theorie) abgrenzen können. Gewonnene theoretische Kenntnisse zum Verständnis von Film- und Kunstproduktionen einsetzen können.
Lehrmethodik
Theorievermittlung mit Präsentationsfolien, Fachartikel werden vorgestellt (und zur Verfügung gestellt), Diskussion über Film- und Bildmaterialim Plenum, Fallbeispiele aus der klinischen Praxis
Inhalt/e
Warum hat Marge Simpson Flugangst? Warum glitzert Vampir-Schwarm Edward Cullen im Sonnenlicht? Und warum ist Jon Snow impotent?Filme und Serien werden gemeinhin als „kulturelle Symptome“ beschrieben (Gerhard Schneider): In der Vorlesung nutzen wir nicht nur ausgewählte Filmproduktionen zur exemplarischen Entschlüsselung unbewusster Phantasien und deren Auswirkung auf unsere emotionale Resonanz mit Hilfe der psychoanalytischen Deutungsmethodik – wir verstehen die Filme als Spiegel, über den essentielle Konzepte und Techniken der modernen Psychoanalyse hervorragend verdeutlicht werden. Ausgangspunkt bilden natürlich die klassischen Vorstellungen von Freud, Schwerpunkt liegt allerdings auf den modernen Weiterentwicklungen in der Neurosenlehre, der Persönlichkeitstheorie bis hin zum Brückenschlag in die Neurowissenschaft.Themen:Psychoanalyse im Spiegel der Versorgungsforschung und Politischen SituationKlassische Fundierung der Psychoanalyse durch FreudPsychoanalyse als (neuro-psychoanalytische) Persönlichkeitstheorie, wissenschaftliche Forschungsmethodik (Tiefenhermeneutik etc.), Behandlungsmethodik und Gesellschaftskritischer Ansatz (Kritische Theorie, Frankfurter Schule)Triebtheorie, Ich-Psychologie, Selbstpsychologie, Objektbeziehungstheorie und Lacan’sche Psychoanalyse in Theorie, Praxis und ForschungIntegrierte (multidisziplinäre) Störungstheorie (Konflikt- und Strukturpathologie)Affekttheorie und Kunstpsychoanalyse (anhand ausgewählter Filmbeispiele) Spezielle Auszüge der Neurosenlehre (Narzissmus, Depression, Hysterie)
Literatur
Ermann, M. (2016). Psychotherapie und Psychosomatik: Ein Lehrbuch auf psychoanalytischer Grundlage. Stuttgart: Kohlhammer.Mentzos, S. (2017). Lehrbuch Psychodynamik. Die Funktion der Dysfunktionalität psychischer Störungen. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht.Mertens, W. (2010). Psychoanalytische Schulen im Gespräch. 4 Bände. Göttingen: Hogrefe.Parfen, L. & Schneider, G. (2008). Film und Psychoanalyse: Kinofilme als kulturelle Symptome. Gießen: Psychosozial.Solms, M. & Turnbull, O. (2010). Das Gehirn und die Innere Welt: Neurowissenschaft und Psychoanalyse. Zürich: Patmos.