Intendierte Lernergebnisse
Die Studierenden sollen neben einem inhaltlichen Verständnis für die Geschichte der technisch-handwerklichen Neuerungen und Innovationen des Mittelalters und der Frühen Neuzeit Kenntnisse und Fähigkeiten in Literatur- und Quellenarbeit erwerben und vertiefen. Anhand sowohl ausgewählter als auch selbst bibliographierter Literatur werden Stereotype des "statischen" Mittelalters und der "erfinderischen" Neuzeit sowie der "innovationsfeindlichen" Handwerksorganisationen hinterfragt, dabei soll auch der kritische Umgang mit Fachliteratur an sich in der Diskussion geübt werden. Mittels Quellenbeispielen - wird den Studierenden auch das Arbeiten mit zeitgenössischen Texten und Bildern nahegebracht. Die Exkursion zum "Geschichtelabor" Burgbau Friesach (https://burgbau.at/), dessen Schwerpunkt auf dem Bauprozess ohne moderne Hilfsmittel liegt, soll die (auch didaktische) Umsetzung der Inhalte veranschaulichen.
Lehrmethodik
- kurze Einführung durch LV-Leiterin- Exkursion zur Burgenbaustelle Friesach- verpflichtende Lektüre ausgewählter Literatur & Diskussion derselben in der LV- Anwendung von theoretischen Konzepten auf Quellenbeispiele - Präsentation eines Themas durch die Studierenden (je nach Anzahl der Studierenden auch Gruppenarbeiten möglich)
Inhalt/e
Das Mittelalter wurde und wird immer noch als wissenschafts- und technikfeindlich, als statisch und jeglicher Neuerung verschlossen gesehen; diese Ansicht gilt umso mehr für die (mittelalterlichen) Handwerke und ihre Zunftorganisationen. Diese galten noch in der Forschung der Mitte des 20. Jahrhunderts, der Zunftkritik des 19. Jahrhunderts folgend, als innovationsfeindlich und fortschrittshemmend, während der Frühen Neuzeit mit ihren wissenschaftlichen und technischen Neuerungen zumindest generell ein "fortschrittlicherer" Charakter zugeschrieben wurde.Dieses Bild ist von der Forschung mittlerweile in mehrerer Hinsicht überholt. Einerseits ist durch eine breitere Fassung des Handwerksbegriffs als über die zünftisch organisierten Vereinigungen hinausgehend ein Verständnis für handwerkliche Tätigkeit in Bereichen wie Bergbau und Waffentechnik geschaffen worden, andererseits wurde aber auch verstärkt das technische Potential und die technischen Errungenschaften der "tradtionellen" Handwerke (beispielsweise Schmelztechniken der Gold- und Silberschmiede, die "Erfindung" des Amboß) erkannt und untersucht.
Literatur
wird auf moodle bekannt gegeben