Intendierte Lernergebnisse
Ziel der Lehrveranstaltung ist es, den TeilnehmerInnen einen Einblick in populäre Mittelalter-Mythen und ihre realen Hintergründe zu liefern.
Lehrmethodik
Nach der einführenden Präsentation eines populären Fallbeispiels (Mythen über den Templerorden) widmen sich die Studierenden jeweils einem Mittelalter-Mythos, mit dem sie sich kritisch auseinandersetzen sollen. Mittels Referat, aktiver Mitarbeit und schriftlicher Kursarbeit soll der Mythos auf seinen Wahrheitsgehalt überprüft werden.
Inhalt/e
Mittelalter-Mythen. Historische Wahrheit(en) und populäre IrrtümerDas Mittelalter sieht sich wie keine andere historische Epoche mit Vorurteilen und Fehleinschätzungen konfrontiert, die sich in weiten Kreisen der öffentlichen Wahrnehmung bis heute hartnäckig halten. Unter der Bezeichnung des „Finsteren Zeitalters“ wird der Zeitabschnitt zwischen dem Ende des Imperium Romanum und der Renaissance nach wie vor in der öffentlichen Wahrnehmung als eine Phase des Verfalls und des historischen Rückschritts gesehen. Dass diese Epoche freilich mehr als eine Übergangszeit war, nämlich eine entscheidende Phase in kultureller, wissenschaftlicher und technologischer Hinsicht, wird in der Rezeption des Mittelalters durch Medien, Filme und populärwissenschaftliche Publikationen oftmals verschwiegen. Andererseits kann bei der Rezeption einiger Persönlichkeiten oder Objekte der Umstand beobachtet werden, dass historisch belegbare Fakten zunehmend von idealisierten Bildern überdeckt werden. Nicht zuletzt unter dem Einfluss des romantisierten Mittelalterbilds des 19. Jahrhunderts entstand ein fiktives, idealisiertes Mittelalterverständnis, das sich ebenfalls bis heute erhalten hat.Im Zuge dieser Lehrveranstaltung soll der Versuch unternommen werden, etwaigen populären Fehleinschätzungen und Missverständnissen nachzuspüren. Verbreitete Mittelalter-Mythen sollen analysiert und auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft werden. Neben Fragen des Alltaglebens sollen auch Personen und Institutionen thematisiert werden und somit das populäre Mittelalterbild mit der nachweisbaren Realität abgeglichen werden. Dabei sollen Mythen behandelt werden, die bereits im Mittelalter entstanden (z.B. jene über König Artus, Richard Löwenherz oder den Heiligen Gral) oder sich in den nachfolgenden Jahrhunderten entwickelten (z.B. die Vorstellung fehlender Hygiene oder Verfall der Wissenschaften etc.)
Erwartete Vorkenntnisse
Grundkenntnisse im wissenschaftlichen Arbeiten sowie in der Geschichte des Mittelalters von Vorteil
Curriculare Anmeldevoraussetzungen
keine
Literatur
Wird in der Lehrveranstaltung thematisiert