Intendierte Lernergebnisse
Die Studierenden sollen in der Exkursion die Zentren der aschenasischen Kultur, also die Kultur der mitteleuropäischen Jüdinnen und Juden kennenlernen. Diese baulichen, archäologischen, bildlichen und textlichen Zeugnisse sollen ihnen einen Eindruck in die blühende Kultur und den Alltag der mittelalterlichen jüdischen Bevölkerung vermitteln und deren Lebensumstände näherbringen.
Lehrmethodik
Die Studierenden sollen durch Vorträge, Führungen, Referate, Diskussionen und die Besprechung essentieller Zeugnisse und Quellen(in situ oder in musealem Kontext) das Thema erarbeiten; dazu sollen sie eigenständig anhand wissenschaftlicher Literatur bestimmte Themen vertiefen
Inhalt/e
Die Exkursion soll einen Einblick in die reiche und vielfältige Kultur der jüdischen Bewohner*innen des mittelalterlichen Deutschland (Aschkenas)und deren Lebensumstände geben. Dazu werden wir die wichtigsten Zentren dieserKultur besuchen, z. B. die als "Wiege" der jüdischen Kultur imdeutschen Raum geltenden Städte Speyer und Worms, die 25 Meter schachtförmig in den Boden gebaute Mikwe (Ritualbad) in Friedberg und die Erfurter Synagoge, die mit Bauteilen aus dem 11. Jahrhundert die älteste bis zum Dach erhaltene Synagoge in Mitteleuropa ist und in der heute der während der Pestpogrome versteckte "Erfurter Judenschatz"aufbewahrt wird. Expertinnen und Experten werden uns vor Ort begleiten und uns so den Besuch von normalerweise nicht zugänglichen Kulturdenkmälern wie demerst im Entstehen begriffenen jüdischen Museum in Köln ermöglichen. Der Besuch ehemaliger jüdischer Wohnviertel soll einerseits die Einbettung der jüdischen Kultur in die christliche Umgebung verdeutlichen und andererseits zusammen mit antijüdischen Zeugnissen wie der Regensburger "Judensau" oder der Bamberger Ecclesia auch die Zerstörung dieser blühenden Kultur vermitteln.Reiseroute:4. 4.: Klagenfurt – Regensburg, Stadtführung mit Astrid Riedler-Pohlers (Uni München). Übernachtung Regensburg5. 4.: Regensburg – Bamberg (Ecclesia/Synagoga, Fürstenportal) – Erfurt. Übernachtung Erfurt6. 4.: Erfurt – Vormittag Stadtführung (inkl. Ecclesia/Synagoga, Pseudo-Judensau), ab Mittag jüdisches Welterbe mit Maria Stürzebecher und Karin Szech > Alte Synagoge, Mikwe, Steinernes Haus. Übernachtung Erfurt7. 4.: Erfurt – Friedberg: Mikwe, Führung durch den Museumskurator, ev. auch Altstadt – am späteren Nachmittag weiter nach Köln. Übernachtung Köln8. 4.: Köln – je nach Möglichkeit Besichtigung der Ausgrabungen, Funde, Steindepot, jüdisches Viertel mit Tanja Pothoff und Michael Wiehen. Nachmittag etwas Zeit alleine. Übernachtung Köln9. 4.: Köln – Trier, ab spätem Vormittag Trier – Judenviertel, Marienportal, Dom, ev. Dommuseum (Andreas Lehnertz). Übernachtung Trier10. 4.: Trier – Kaiserslautern Mikwe – Worms, Friedhof, Stadt- und Archivführung mit Gerold Bönnen. Übernachtung Worms11. 4.: Worms – Speyer, Synagoge und Mikwe, am Abend Weiterfahrt nach Ulm. Übernachtung Ulm 12. 4. Ulm, Münster am Vormittag – Klagenfurt
Literatur
Alte Synagoge ErfurtSchUM-Städte (Speyer, Worms)MiQua. LVR-Jüdisches Museum im Archäologischen Quartier Köln