Intendierte Lernergebnisse
Die Studierenden sollen nach der Lehrveranstaltung in der Lage sein, mit den Arbeitsmethoden der Alten Geschichte eine eigenständige Recherche durchzuführen und die antiken Quellen zu interpretieren. Dabei sollen Sie sowohl die Zusammenstellung eines Quellenportfolios, als auch die Strukturierung und Kontextualisierung des Materials beherrschen lernen. Die spezifische Schwierigkeit besteht darin, die Normen und Traditionen des antiken Diskurses als solche zu erkennen und zu abstrahieren.
Lehrmethodik inkl. Einsatz von eLearning-Tools
Der Kurs stützt sich auf intensive Diskussionen, kleine interaktive Hausaufgaben und kurze studentische Referate. Wir werden über moodle kommunizieren.
Inhalt/e
In diesem Kurs werden wir uns ausführlich mit dem Diskurs über Herrschaft (vor allem schlechte Herrschaft) in der römischen Geschichtsschreibung der Kaiserzeit auseinandersetzen. Das heißt vor allem, dass wir gemeinsam Texte über Gewaltexzesse, Cäsarenwahnsinn und sexuelle Normbrüche lesen werden. Die schwierigere Aufgabe für die Studierenden wird darin bestehen, die Logik, Konsistenz und den historischen Kontext dieser Art der Diskursführung zu durchdringen. Wir werden dazu über den Realitätsgehaltdiskutieren (und darüber, wie sinnvoll diese Partikulardiskussion sein kann),über das politisch-intellektuelle Umfeld der römischen Geschichtsschreibung und mögliche Konsequenzen, die wir für moderne Diskurse über Herrschaft und Skandale ableiten können. Die Teilnehmer*innen werden in verschiedenen Formaten miteinander interagieren, Forschungsergebnisse präsentieren und Interpretationen anstellen.
Literatur
Andrew J. Turner (Hg.), Private and Public Lies: the Discourse of Despotism and Deceit in the Graeco-Roman World, Leiden 2010Mario Baumann, Vasileios Liotsakis (Hgg.), Reading History in the Roman Empire, Berlin 2022