Intendierte Lernergebnisse
Einblick in ordnungspolitische Muster eines gesellschaftlichen Zusammenlebens sowie Kenntnis einer Entwicklung entsprechend darauf ausgerichteter Praktiken, Einrichtungen, Strukturen und Mentalitäten.
Lehrmethodik
Vortrag; Bereitstellung unterstützender Materialien auf Moodle.
Inhalt/e
Die Zielvorgabe einer Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit sowie der Bekämpfung von Verbrechen und Kriminalität konnte sich bis in die Neuzeit hinein weder auf das Vorhandensein eines eigenen polizeilichen Exekutivapparats noch auf eine Gewaltenteilung im modernen staatsrechtlichen Sinn stützen. In der griechischen und römischen Antike wurden diese Aufgaben stattdessen von ganz unterschiedlichen Personen(-gruppen) wahrgenommen: freien Bürgern, daneben aber auch Sklaven und Freigelassenen, zivilen Funktionären und Soldaten, bezahlten Amtsträgern und unbezahlten bzw. erzwungenen Dienstleistungsträgern. Die Vorlesung geht gleichermaßen auf begriffliche Probleme sowie die Definition und Entwicklung polizeilicher Aufgaben, Organe und Institutionen vor dem Hintergrund bestimmter Herrschaftsverhältnisse, sozialer Spannungen und krimineller Delikte und Verhaltensmuster ein.
Curriculare Anmeldevoraussetzungen
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Literatur
Christopher J. Fuhrmann, Policing the Roman Empire: Soldiers, Administration, and Public Order, Oxford 2012.Jens-Uwe Krause, Gefängnisse im Römischen Reich (Heidelberger althistorische Beiträge und epigraphische Studien 23), Stuttgart 1996.Jens-Uwe Krause, Kriminalgeschichte der Antike, München 2004.Wilfried Nippel, Aufruhr und „Polizei“ in der römischen Republik, Stuttgart 1988.