Intendierte Lernergebnisse
- Erwerben von Kenntnissen über den Forschungsansatz Kulturtransfer- Diskussion anhand der gemeinsamen Lektüre von Texten sowie Referaten- Kennenlernen von interdisziplinären Arbeitsweisen - Arbeiten mit unterschiedlichen Quellentypen
Lehrmethodik
Erarbeitung von Quellentexten und wissenschaftlicher LiteraturDiskussion und Analysemündliches Referat zu einem bestimmten Thema sowie Seminararbeit
Inhalt/e
Der ursprünglich aus den Literaturwissenschaften stammende Begriff des Kulturtransfers hat sich in den letzten Jahren fix in den Geschichtswissenschaften etabliert; Schlagworte wie cultural encounters, Inter-, Bi- und Multikulturalität sowie Hybridkultur(en), Kultur als Aneignungsprozess bilden mittlerweile einen festen Bestandteil mediävistischer Diskussionen, die sich vermehrt der Bildung sowie Um- und Neuordnung bzw. Verschiebung von Kulturräumen widmen. In der Lehrveranstaltung soll den Studierenden die Vielfalt des Kulturtransfers und dessen Erscheinungsformen im Mittelalter nahegebracht werden. Kulturtransfer konnte sowohl auf der zeitlichen Ebene (der Transfer antiken Wissens beispielsweise) als auch großräumig (etwa das Wissen im arabischen Raum um isländische Gyrfalken, und der daraus resultierende Wunsch, solche zu besitzen und zu züchten) und auf lokaler bzw. regionaler Ebene (etwa regional wandernde Handwerksgesellen) stattfinden; er konnte friedlich oder, in Form einer kulturellen Aneignung, auch gewaltsam vor sich gehen und jegliche Art von Kultur, materiell und immateriell, betreffen. Transfer von Kultur fand zudem nicht nur auf räumlich-zeitlicher, sondern auch auf sozialer und religiöser Ebene statt (etwa durch die Übertragung höfischer Epik ins Hebräische), und umfasste alle Bereiche des täglichen Lebens. Durch die unterschiedlichen Überlieferungsmöglichkeiten der Zeugnisse des Kulturtransfers ist dieser Bereich der Mediävistik zudem besonders interdisziplinär angelegt, was den Studierenden die Möglichkeit geben soll, diese Nachbardisziplinen kennenzulernen.
Curriculare Anmeldevoraussetzungen
STEOP und erfolgreicher Abschluss des Prosemiars Mittelalter