Intendierte Lernergebnisse
In der LV soll Antijudaismus in seinen vielfältigen Aspekten beleuchtet werden: aus der Perspektive der Wirtschafts- und Sozialgeschichte ebenso wie im Rahmen der Minderheitenforschung und des Konzepts des "Othering", die (Nicht?)Existenz mittelalterlicher "Rasse"konzepte sollen ebenso diskutiert werden wie Antijudaismus aus der Perspektive der Kulturgeschichte sowie der Gender und Postcolonial Studies. Ebenso soll die mögliche Abgrenzung zu Antisemitismus behandelt werden, sowie die realen Konsequenzen dieser Vorstellungen für die Juden des Mittelalters. Zudem sollen die Studierenden dazu angeleitet werden, theoretische Konzepte und Fragestellungen nach ihrer Entstehung(szeit) und sowie der (Quellen-)Grundlage, auf der sie basieren, zu analysieren und davon abgeleitete (gerade im Bereich des Antijudaismus häufige) Allgemeinaussagen zu hinterfragen.
Lehrmethodik
- kurze Einführung durch LV-Leiterin- verpflichtende Lektüre ausgewählter Literatur & Diskussion derselben in der LV- Anwendung von theoretischen Konzepten auf Quellenbeispiele - Präsentation eines Themas durch die Studierenden (je nach Anzahl der Studierenden auch Gruppenarbeiten möglich)
Inhalt/e
Grundgelegt in der christlichen Theologie der Spätantike, wurden Vorstellungen von den Juden als den "Feinden Gottes und der Christen" im Lauf des Mittelalters im christlichen Kollektiv verankert – die Wiederholung der Passion Christi wurde durch Ritualmordlegenden und Hostienfrevelvorwürfe verbreitet und durch visuelle Darstellungen und Pilgerstätten begreifbar und emotional erfahrbar gemacht; Stereotype wie der jüdische Wucherer, der Proselytenmacher und die falschen Konvertiten, der sexuell "abartige" Jude und die verführerische Jüdin boten Angriffsflächen in wirtschaftlichen, religiösen und alltäglichen Lebensaspekten und erlaubten die permanente Infragestellung derExistenzberechtigung der Juden in einem christlichen Umfeld.
Literatur
Wird in der LV und auf Moodle bekanntgegeben