Intendierte Lernergebnisse
Die Gruppe ist in organisationalen Kontexten eines der häufigsten und wichtigsten Strukturelemente. Auch die operative Praxis des Managements und der Beratung findet hauptsächlich im Gruppenformat statt. Als soziale Figur ist die Gruppe menschheitsgeschichtlich betrachtet die älteste soziale Konfiguration. Das Wissen und die Kenntnis von dynamischen Prozessen in und zwischen Gruppen und die Auseinandersetzung mit den relevanten theoretischen Modellen der Gruppendynamik ermöglichen es den Teilnehmenden die Struktur und Sozialdynamik ihres beruflichen und privaten Alltags besser zu verstehen und sich sicherer und souveräner darin bewegen zu können.Studierende erwerben in dieser Lehrveranstaltung folgende soziale und fachliche Kompetenzen:Kenntnisse über Gruppen und GruppenprozesseKenntnisse über die Geschichte der GruppendynamikBeantwortung der Frage „Was ist Gruppendynamik“Selbstkompetenz (Ausdruck und Umgang mit eigenen Befindlichkeiten)Sozialkompetenz (Reflexion von Gruppenverhalten und damit verbundenen Herausforderungen)
Lehrmethodik
Interaktiver Prozess, Bildung von Arbeitsgruppen, Gruppenarbeiten und Übungen, Vortrag, Diskussionen
Inhalt/e
Im Fokus der Lehrveranstaltung steht die Eigenlogik der sozialen Figur „Gruppe“. Diese wird aus verschiedenen Perspektiven betrachtet. Dabei wird die Entwicklung der Gruppendynamik als Wissenschaft von den Anfängen bis zur gegenwärtigen Position in den angewandten Sozialwissenschaften betrachtet. Die Gruppendynamik erhebt den Anspruch, im Sinne einer aufgeklärten Gesellschaft politisch bildend zu sein. Den Studierenden werden Erklärungsmodelle für das Funktionieren von Gruppen, das Spannungsfeld von sozialanthropologischen Grundvoraussetzungen sowie die moderne funktionale Verwendung von Gruppen als „Werkzeug“ vermittelt.Lewin und die GestaltpsychologieMassenpsychologie und GruppenanalyseGesetzmäßigkeiten und Entwicklungstheorien von GruppenPolitische Dimensionen der GruppendynamikAutonomie des SubjektsDie Trainingsgruppe als Paradigma gruppendynamischen Lernens
Literatur
Edding, C. & Schattenhofer, K. (2020). Einführung in die Teamarbeit. Heidelberg, Carl-Auer.Heintel, P. (2006). betrifft: Team. Dynamische Prozesse in Gruppen. Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.Lerchster, R. E. & Heintel, P. (2017). Facebook or loss of face? Zur Grenzdialektik direkter versus virtueller (indirekter) Kommunikation am Beispiel der Gruppendynamik. Gruppe. Interaktion. Organisation. Zeitschrift für angewandte Organisationspsychologie, 48(2), 91-102. Download: https://link.springer.com/article/10.1007/s11612-017-0365-7Lerchster, R. E. & Spindler, M. (2016). WE WANT MORE – WE ARE MORE. Gruppendynamik – ein kollektives und individuelles Wachstumsvehikel als Beitrag zur gegenwärtigen Migrationsherausforderung. Gruppe. Interaktion. Organisation. Zeitschrift für angewandte Organisationspsychologie, 47(4), 373-382. Download: https://link.springer.com/article/10.1007/s11612-016-0346-2Schwarz, G. (2019). Die „Heilige Ordnung“ der Männer. Hierarchie, Gruppendynamik und die neue Genderlogik. Wiesbaden, Springer.Weiterführende Literatur: https://ius.aau.at/de/lehre-beratung/soziale-kompetenz-gruppendynamik/formulare-literatur-mehr/