Intendierte Lernergebnisse
Die Studierenden werden für den zumindest seit der Neuzeit unauflöslichen Zusammenhang von philosophischem Denken und literarischem Schreiben sensibilisiert: Auch philosophische Texte begegnen uns zuerst und zunächst als ebensolche, Texte nämlich - und dieser Umstand ist keineswegs belanglos (s. Inhalt).
Lehrmethodik inkl. Einsatz von eLearning-Tools
Lehrvortrag, gemeinsame Textlektüre, Präsentation eigener Redebeiträge (Lektüreberichte), Gruppenarbeit, Aufgaben über BBB bzw. Moodle
Inhalt/e
In einem seiner späteren Bücher hat der Doyen der deutschen Philosophie Dieter Henrich(1927-2022), der vor allem mit so epochalen wie monumentalen, inhaltlich wie methodisch bahnbrechenden Studien zum Deutschen Idealismus hervorgetreten ist und als Begründer der sog. Konstellationsforschung gilt, der zufolge philosophische Ideen immer in einem mal prononcierter, mal versteckter in Erscheinung tretenden dialogischen Kontext entstehen (im "symphilosophein", wie bspw. Edmund Husserl und Eugen Fink ihre gemeinsamen Bemühungen zur Weiterentwicklung der Phänomenologie genannt haben), auf das Desiderat einer "Literaturgeschichte der Philosophie" (Henrich 2011, S. 19) hingewiesen. Dieser Anregung folgend soll im Seminar die Möglichkeit einer solchen erwogen werden, ebenso wie die ihres Pendants, einer Philosophiegeschichte der Literatur - jeweils unter Heranziehung historischer wie zeitgenössischer Beispiele.
Erwartete Vorkenntnisse
Allgemeinwissen bezüglich der Geschichte der Philosophie sowie der Literaturgeschichte (nicht nur der deutschsprachigen) sind von Vorteil, aber nicht zwingende Voraussetzung.
Literatur
Als Anregung (weitere Literatur wird in der LV bekanntgegeben):Benne, Christian/Christine Abbt: Mit Texten denken. Eine Literatur-Philosophie. Wien 2021.Henrich, Dieter: Werke im Werden. Über die Genesis philosophischer Einsichten. München 2011.