Intendierte Lernergebnisse
Die Lehrveranstaltung zielt zunächst darauf, aktuelle politische, ökonomische und gesellschaftliche Transformationsprozesse, deren Verknüpfungen und deren inhärente Geschlechtlichkeit im globalen Kontext deutlich zu machen, um Mechanismen der Reproduktion von Geschlechterhierarchien und damit einhergehender Exklusion in Nord und Süd zu untersuchen. Die Studierenden sollen damit nicht nur entsprechendes Basiswissen erwerben, sondern auch für oft verdeckte Geschlechteraspekte gesellschaftlicher Problemstellungen, für Formen gesellschaftlichen Ausschlusses und dessen Herstellung sowie für die Formierung von Geschlecht sensibilisiert werden. Mit der Lehrveranstaltung verbindet sich letztlich das Ziel, die eigenständige Auseinandersetzung der Studierenden mit aktuellen politökonomischen Entwicklungen in ihrem (Geschlechter-)Kontext zu fördern, um damit ihre Kritikfähigkeit gegenüber gesellschaftlichen Prozessen und ihr Verständnis von persönlichen Lebensrealitäten als politisch verfasste zustärken
Lehrmethodik
Die Lehrveranstaltung ist als Literaturseminar konzipiert, die gemeinsame Analyse von Texten, deren Diskussion und Bearbeitung in Kleingruppen, Kurzpräsentationen der Gruppenarbeiten sowie Plenardiskussionen stehen hierbei im Mittelpunkt.
Inhalt/e
Die Lehrveranstaltung stellt Geschlechtereffekte globaler politökonomischer Transformationsprozesse zur Diskussion. Im Kontext von Globalisierung und neoliberaler Restrukturierung werden grundlegende Redefinitionen von Politik und Ökonomie sowie von Öffentlichem und Privatem beleuchtet. Insbesondere die Relation von Markt- und Versorgungsökonomie sowie sozioökonomische Ungleichheiten in und zwischen so genannten Industrie- und Entwicklungsländern werden hierbei nicht zuletzt auch im Hinblick auf deren Geschlechterimplikationen untersucht. Schwerpunkt der LV bildet die auf Geschlechterverhältnisse fokussierte Analyse internationaler (wirtschafts-)politischer Strategien von Deregulierung, Liberalisierung und Privatisierung, die Entwicklungen von Arbeitsformen und -verhältnissen sowie das auf WTO und GATS gestützte internationale Handelsregime. Am Ende des Seminars steht die Frage nach möglichen Alternativen zur globalen Wirtschaftsordnung.
Literatur
Wichterich, Christa (2003): Femme global. Globalisierung ist nicht geschlechtsneutral, Hamburg, 9-42, 88-97.